Geschäftslokale und Büros werden wieder billiger

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Die Immobilienpreise in Österreich ziehen weiter an. Wer in zentraler Lage wohnen will, muss tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Büroflächen, Geschäftslokale und Wochenendhäuser werden hingegen günstiger.

Wien. Der Trend, dass die Anleger aus Angst vor Inflation und Wirtschaftskrise in Immobilien flüchten, dürfte auch heuer anhalten. Die Immobilienpreise in Österreich werden weiter anziehen, wie aus einer Einschätzung des Maklerunternehmens Remax hervorgeht, für die 440 Makler befragt wurden. Doch nicht alles wird teurer: Büroflächen, Geschäftslokale und Wochenendhäuser werden deutlich günstiger sein als im Vorjahr.

Die stärksten Preisschübe erwartet man bei Eigentumswohnungen in zentraler Lage: Sie werden sich um 7,8Prozent verteuern. Vor allem in Wien kommt starke Nachfrage von Anlegern, die Immobilien– trotz deutlich sinkender Renditen– als sichere Wertanlage betrachten. Auch zentral gelegene Mietwohnungen sollen sich um 6,9Prozent verteuern. Mit einer Blase rechnet Remax-Chef Alois Reikersdorfer zwar nicht, doch dürften die Wohnungspreise in den Städten auch in den kommenden Jahren anziehen.

Doch nicht überall steigen die Preise so stark: Am Stadtrand dürfte das Plus drei Prozent betragen, in Landgemeinden sollen die Preise um 2,5Prozent zurückgehen. Als Ursache sieht Reikersdorfer, dass in den vergangenen Jahrzehnten viele Genossenschaftswohnungen errichtet worden sind, wodurch nun ein leichter Überhang entstanden sei. Wer besonders günstig wohnen will, zieht am besten ins Waldviertel oder in den steirischen Bezirk Murau.

Mehr Auswahl bei Büros

Gute Nachrichten gibt es für Unternehmen: Wer heuer ein Geschäftslokal oder ein Büro anmieten will, muss dafür um mehr als drei Prozent weniger bezahlen als im Vorjahr, hat aber mehr Auswahl. Zwar ist die Krise vorbei, die Unternehmen expandieren und investieren wieder. Doch kämen auch neue Flächen auf den Markt, stellt Reikersdorfer fest. Das Angebot an Geschäftslokalen wird um drei Prozent, jenes an Büros um 3,3Prozent wachsen.

Die stärksten Preisrückgänge dürfte es bei Wochenendhäusern geben, die sich um 4,1Prozent verbilligen sollen. Damit setzt sich allerdings ein langjähriger Trend fort: Die jüngere Generation fährt lieber ins Ausland.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.01.2011)

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