Fleischersatz

Heimisches Angebot von Hülsenfrüchten überzeugt

Sojabohnen werden auch hierzulande angebaut.
Sojabohnen werden auch hierzulande angebaut.Clemens Fabry
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Erbsen, Bohnen und Linsen erleben als Fleischersatz ein Comeback.  Angebot und Qualität von Hülsenfrüchten in österreichischen Supermärkten wurde von Greenpeace gelobt.

Hülsenfrüchte sind eine Gruppe von Pflanzen, deren Samen in einer Hülle heranwachsen. Dazu zählen unter anderem Erbsen, Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Sojabohnen, Fisolen oder Lupinen. Laut einer Greenpeace-Aussendung könnten sie regional angebaut werden, würden die Bodenqualität verbessern, wenig Wasser brauchen und eine klimafreundliche Eiweißquelle seien. In der Ernährung seien sie unverzichtbar und besser als ihr Ruf.

Rechtzeitig vor dem im Jänner wieder anstehenden Veganuary hat die Umweltorganisation einen Marktcheck durchgeführt, für den sie das Angebot an Hülsenfrüchten in den neun großen Supermärkten unter die Lupe genommen haben. Dafür untersuchten sie die Verfügbarkeit, den Anteil biologisch produzierter Erzeugnisse und auch woher die Hülsenfrüchte stammten, und ob das Herkunftsland klar gekennzeichnet war.

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Lob gab es für die umfangreiche Auswahl und den hohen Bio-Anteil der Früchte in heimischen Supermärkten, der beispielsweise bei den Linsen sogar über 60 Prozent lag. Auch heimische Produkte wurden meist klar gekennzeichnet, bei Herkunftsländern außerhalb Österreichs oder der EU waren die Angaben dem Bericht der NGO zufolge deutlich weniger transparent.

Fünf Kilo Hülsenfrüchte pro Jahr

In Österreich werden Daten der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) zufolge durchschnittlich pro Jahr und Kopf rund fünf Kilo Hülsenfrüchte verzehrt. In den letzten Jahrzehnten hätte die Erbse den Rang als wichtigste Hülsenfrucht an die Sojabohne abtreten müssen, die heute auf viele verschiedene Arten verzehrt werde, beispielsweise als Drinks, Joghurt oder Tofu. Durchschnittlich würden pro Jahr 270.000 Tonnen Hülsenfrüchte in Österreich geerntet, 200.000 Tonnen davon entfielen allein auf Sojabohnen. Aufgrund des hohen Futtermittelbedarfs würden aber auch jährlich 500.000 Tonnen Sojabohnen und Schrot importiert, um Schweine, Rinder und Geflügel zu füttern.

Bio-Produkte hätten eine um rund 30 Prozent bessere Klimabilanz als herkömmlich produzierte Produkte. „Die beste Wahl für Klima und Umwelt sind Bio-Produkte aus der Region. Sehr erfreulich also, dass es eine gute Auswahl an Hülsenfrüchten in Bio-Qualität in den Supermärkten gibt“, erläuterte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.

Das klimaverträgliche Superfood

Hülsenfrüchte sind reich an lebensnotwendigen Nährstoffen und Eiweiß und dazu fettarm - ein klimaverträgliches Superfood. Ihr hoher Proteingehalt macht sie zu einem guten Fleischersatz. Erbsen, Bohnen, Linsen und Co. enthalten zudem wichtige Vitamine, viele Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium und Zink. Aufgrund ihres hohen Ballaststoff- und Nährstoffgehaltes seien sie Greenpeace zufolge unabdingbar für eine ausgewogene Ernährung.

Mehr pflanzlich basierte Nahrung zu essen, biete aber nicht nur Vorteile für den Menschen, sondern auch für das Klima. Verglichen mit einem pflanzlichen Braten (zum Beispiel Tofu) sei die Klimabilanz eines Schweinsbratens viermal höher. Greenpeace zufolge seien Hülsenfrüchte aber viel mehr als Fleischersatz, nämlich ein hochwertiges Nahrungsmittel, reich an Eiweiß und mit einem hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen und Antioxidantien. Sie seien gesund und umweltschonend in der Herstellung.

(APA)

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