Interview

Leonore Gewessler: "Wir sind noch nicht über den Berg"

Es könne nicht sein, dass es immer noch vier Bundesländer gebe, in denen kein einziges Windrad steht, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Es könne nicht sein, dass es immer noch vier Bundesländer gebe, in denen kein einziges Windrad steht, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.Caio Kauffmann
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Die Reduktion der Abhängigkeit von russischer Energie, aber auch der Ausbau der Erneuerbaren seien 2022 gut vorangekommen, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Dass gerade grüne Minister Kohlekraftwerke reaktivieren, zeige, dass es um „richtige Antworten“ gehe.

Die Presse: Die Regierung gibt heuer bis zu zehn Milliarden Euro an Unternehmen für den Energiekostenzuschuss 2. Das Geld wird meist in fossile Energieträger fließen. Für mehr Energieeffizienz gibt es 190 Millionen Euro. Wurden Sie als Klimaschutzministerin da über den Tisch gezogen?

Leonore Gewessler: Nein, ganz und gar nicht. Wir sind in einer außergewöhnlichen Energiekrise. Einer Krise, wie wir sie noch nie gesehen haben, wie Fatih Birol, der Chef der Internationalen Energieagentur, immer sagt. Da geht es nun zuerst einmal darum, zu unterstützen und die negativen Folgen zu bekämpfen. Und dazu stehe ich auch. Die Preisanstiege sind sowohl für die Haushalte als auch für die Unternehmen eine enorme Belastung. Die Unterstützung geschieht jedoch in einer Form, bei der das Preissignal und somit der Einsparanreiz erhalten bleiben. Auch bei einer Verletzung verbindet man zuerst die Wunde und kümmert sich dann darum, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Parallel zu den Hilfen geht es also darum, den sorgsamen Umgang mit Energie zu erhöhen und die Energiewende hin zu mehr erneuerbaren Quellen zu beschleunigen.

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