Gastkommentar

Der akute Pflegenotstand und die Folgen

(c) Peter Kufner
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Zu lang hat man Pflege und medizinische Versorgung kaputtgespart. Ein Plan für die langfristige Finanzierung fehlt bis heute.

Die Autorin

Mag. Alexandra Prinz (* 1970) ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem Abschluss in Advanced Nursing Practice. Sie studierte außerdem Philosophie, Kultur- und Sozialanthropologie. Sie war im In- und Ausland im Pflegebereich tätig, u. a. Krankenschwester in Traiskirchen sowie mit der UN-Mission am Golan/Syrien. Derzeit freiberuflich tätig.

Fast täglich berichten Medien über fehlendes Pflegepersonal in Spitälern, Pflegeheimen und mobilen Diensten. Der Personalmangel ist schon lang bekannt. Nennenswerte Verbesserungen, die den Beruf attraktiv machen, gibt es nach wie vor kaum.

Ein praxisfernes Bild

Dass die Ausbildung für diplomierte Fachkräfte nun auf den Fachhochschulen stattfindet, führt weder zu mehr Personal beim Patienten noch zu einer besseren Versorgungleistung im Langzeitpflegebereich, da die meisten Fachhochschulabgänger eine Tätigkeit im Krankenhaus vorziehen. Es gibt zwar derzeit keine konkreten Zahlen, aber diejenigen, die eine Ausbildung als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson (DGKP) über eine Fachhochschule absolviert haben, berichten, dass kein Einziger des Jahrgangs sich in der Praxis wiedergefunden habe. Vielen wird in den akademisierten Lehrgängen ein völlig praxisfremdes Bild über die Pflege vermittelt, sodass die jungen Menschen überfordert sind, sobald sie in der Realität des Pflegealltags angekommen sind und in alleiniger Verantwortung bei unmenschlichen Personalschlüsseln handeln müssen.


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