Immobilienmarkt Österreich: Welche Objekte besonders gefragt sind, welche sich nur schwer vermitteln lassen. Für 2011 erwarten die Experten ein Plus von 5,7Prozent, was die Nachfrage nach Immobilien betrifft.
Wien. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage bei Immobilien geht weiter auf. Zu diesem Schluss kommen die Fachleute von Re/Max – 400 Makler wurden zu den Aussichten für heuer befragt („Die Presse“ berichtete). Für 2011 erwarten die Experten ein Plus von 5,7Prozent, was die Nachfrage nach Immobilien betrifft. Bei der Anzahl der Angebote schätzen sie den Wert auf lediglich plus 3,4 Prozent. Dabei öffnet sich auch eine zweite Schere: Die Preise in guten und teuren Lagen steigen um einiges stärker als in billigen, schlechten Lagen – ein Trend, der schon in den letzten Jahren bemerkbar war. Insgesamt erwarten die Re/Max-Experten einen Anstieg bei den Preisen von 4,6 Prozent.
•Die Nachfragerenner: Generell gilt, dass sich Wohnimmobilien besser als Gewerbeimmobilien entwickeln. Als besonders begehrt werden Miet- und Eigentumswohnungen eingeschätzt: In zentraler Lage sollten Erstere einen Nachfragezuwachs von 10,5Prozent verzeichnen, Zweitere 9,6Prozent. Hier werden auch die größten Preissteigerungen erwartet. Eigentumswohnungen in Toplage werden im Preis um 7,8 Prozent zulegen.
Die Konjunktur für Eigenheime dürfte anspringen: Bei Einfamilienhäusern erwarten sich die Experten einen Anstieg der Nachfrage um 4,5 Prozent. Nimmt man eine geringere Angebotserweiterung dazu, ergibt sich eine Wertsteigerung von 2,1 Prozent.
•Die Ladenhüter: Der ländliche Raum wird schwächer nachgefragt. Eigentumswohnungen in Landgemeinden werden um 2,5 Prozent billiger, Mietwohnungen um 1,8 Prozent. Wochenendhäuser sollen um kräftige 4,1 Prozent günstiger werden. Der Nachfragerückgang bei Gewerbeobjekten setzt sich auch 2011 fort, wird aber geringer ausfallen als zuletzt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2011)