Immobilien punkten als sichere Anlageform. Starke Nachfrage trifft auf knappes Angebot. Die Kaufpreise folgen der Nachfrage und klettern nach oben.
Wien. „Der Trend zu Eigentumswohnungen ist ungebrochen“, meldet der Österreichische Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI). Seit Beginn der Finanzkrise ist die Nachfrage am Wiener Wohnimmobilienmarkt anhaltend stark. Demgegenüber steht ein knappes Angebot.
Margret Funk, Vizepräsidentin des ÖVI, erklärt: „Die Anleger wollen ihr Geld sicher parken, die Rendite steht im Hintergrund.“ Die Immobilie gilt demnach als eine der sichersten Anlageformen. Insbesondere boomen günstige Eigentumswohnungen, auch bisherige Ladenhüter finden Käufer. Die Kaufpreise folgen der Nachfrage und klettern nach oben –besonders bei Neubauprojekten. Revitalisierte und sanierte Wohneinheiten erfreuen sich am Gebrauchtwohnungsmarkt sehr großer Beliebtheit. Sehr gern gekauft werden auch Terrassenwohnungen. Bei Dachbodenausbauten wird die Grundrissgestaltung immer wichtiger. Der ÖVI rechnet auch weiterhin mit Preissteigerungen für Eigentum. Aktuell stärker als die klassischen Grünbezirke entwickeln sich die innerstädtischen Lagen in Wien. Vor allem der vierte Bezirk überholt bereits die Nobelbezirke Hietzing und Döbling. Der 20. und der 15.Bezirk weisen ein hohes Potenzial auf. Ländliche Lagen hingegen gehen sehr schlecht. Der Zuzug in den städtischen Raum ist groß, der Zweitwohnsitz verliert an Attraktivität.
Die Preise für Mietwohnungen bleiben in moderaten Höhen und bewegten sich seit 2009 nur leicht aufwärts. Die Unterschiede zwischen den Mieten von Gebrauchtimmobilien und Neubau werden immer geringer.
Nicht nur in Wien sind Eigentumswohnungen ein Renner. Österreichweit rechnet der ÖVI hier mit Preissteigerungen von drei bis fünf Prozent. Vor allem Salzburg sticht mit empfindlich gestiegenen Kaufpreisen für Eigentum hervor. Ein Plus von bis zu 20Prozent für Immobilien aus dem Sekundärmarkt wurde verzeichnet.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2011)