Morgenglosse

Professoren als Klimaaktivisten

PG SCIENTISTS FOR FUTURE OeSTERREICH 'POLITISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE FEHLENTWICKLUNGEN IN DER OeSTERREICHISCHEN KLIMAPOLITIK'
PG SCIENTISTS FOR FUTURE OeSTERREICH 'POLITISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE FEHLENTWICKLUNGEN IN DER OeSTERREICHISCHEN KLIMAPOLITIK'APA/GEORG HOCHMUTH
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Wissenschaftler solidarisieren sich mit umstrittenen Aktivisten. Wie objektiv muss Wissenschaft sein?

Vor fast genau 24 Stunden ist etwas Ungewöhnliches passiert. Klimaaktivisten haben sämtliche Zufahrtsstraßen des Pratersterns blockiert. Ja, so viel war zu erwarten, schließlich hatten die „Klimakleber“ schon angekündigt, diese Woche Wiens Straßen lahmzulegen. Ungewöhnlich hingegen war die Schützenhilfe, die sie bekommen haben. Und zwar von rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, darunter viele renommierte Köpfe, die sich hinter die am Boden klebenden Aktivisten stellten und sich mit ihnen solidarisierten.

Spaß mache ihnen das jedoch nicht, versicherten die Wissenschaftler mehrfach der „Presse“. Vielen war es richtiggehend unangenehm, „weit außerhalb unserer Komfortzone“. Die Störaktionen fänden sie selbst nicht besonders toll, schließlich wisse man, wie unangenehm es ist, im Stau zu stehen. Auf die Straße stellten sie sich trotzdem. Warum? Weil sie das Gefühl hätten, dass alles andere in Anbetracht einer drohenden Klimakatastrophe nichts mehr hilft. „Es ist traurig, dass wir zu solchen Aktionen greifen müssen, damit wir gehört werden“, so ein TU-Professor.

Man kann sich fragen, ob das Handeln der Wissenschaftler gerechtfertigt ist. Sollten sie nicht lieber unparteiisch bleiben, anstatt sich auf die Seite von höchst umstrittenen Klimaaktivisten zu schlagen? Muss Wissenschaft nicht objektiv bleiben, um glaubhaft zu sein?

Eine Gegenfrage

Dieser Frage kann man sich mit einer Gegenfrage annähern: Wie objektiv war es, als Virologen und Gesundheitsexperten Seite an Seite mit Politikern Pressekonferenzen gaben, um Lockdowns zu verkünden und die Maskenpflicht zu propagieren? Hinterfragt wurde das damals nicht. Stattdessen wurde ihnen zugehört, sie wurden in Taskforces und Kommissionen berufen.

Zu Recht, könnte man behaupten, weil sie Experten sind auf ihrem Gebiet. Sie kennen die Fakten - also das, was für eine objektive (!) Betrachtung wesentlich ist. Auch in der Klimawissenschaft gibt es solche Experten. Österreich hat viele von ihnen, höchst renommierte noch dazu. Warum werden sie zu wenig gehört?

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