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Mitreden: Sollen Kinder überhaupt noch Skifahren lernen?

Die Temperaturen sinken wieder - aber die vergangenen Wochen haben einmal mehr die Diskussion auf die Zukunft des Wintersports in Österreich gelenkt. Hat Skifahren als Volkssport eine Zukunft? Diskutieren Sie mit!

Pünktlich zum großen Kitzbühel-Wochenende sind die Temperaturen in Österreich wieder gefallen und auch Neuschnee kündigt sich an.

Mit ungewöhnlich warmen Winterwochen wie zuletzt muss Österreich aber wohl wieder rechnen.Oder, wie es Matthias Auer in einer Analyse formuliert: „Die Erhitzung stellt die Skination vor die Sinnfrage.“ Denn: „Bei Temperaturen wie sonst im Frühling braucht es keine Klimaforscher mehr, um zu begreifen, dass tatsächlich jeder zweite Gletscher verschwinden wird. Nicht nur in Österreich, auch in Frankreich und in der Schweiz mussten etliche Skigebiete den Betrieb einstellen.“

Schnee wird es zwar noch lange in Österreich geben, schreibt Auer weiter. Verträumte Winterlandschaften werden aber immer seltener. Immer öfter sind Skigebiete auf Kunstschnee angewiesen, der auch noch erzeugt werden kann, wenn es für Naturschnee zu warm ist. Den gesamten Text lesen Sie hier.

Trotz allem spricht die Tourismusbranche heuer von einer guten Wintersaison. Aber wie schaut es langfristig aus? Und: Rentiert sich das für die Skilifte noch? Das fragt sich Wirtschaftsredakteur David Freudenthaler. In der Branche macht man sich freilich schon länger Gedanken darüber. Eine Idee nennt Seilbahnsprecher Erik Wolf: In Zukunft solle man mehr über „Snowfarming“ nachdenken. Dabei wird von Hackschnitzeln abgedeckter Schnee über den Sommer konserviert.

Peter Schröcksnadel, Eigentümer mehrerer Skigebiete in Österreich, hält jedenfalls nichts davon, aus der aktuellen Wärmeperiode eine Debatte über die Zukunft des Wintersports zu zimmern: „Schon in den 1990er-Jahren hat es geheißen, dass der Skisport vor dem Aus stehe. Diese Prognosen sind alle nicht eingetreten“.

Und Seilbahnchef Franz Hörl? Der meint, anstatt auf die Seilbahnen "hinzuhauen", die am wenigsten CO2 verursachen, solle man eine Sondersteuer für die Bewerbung "besonders umweltschädlicher Urlaubsformen" wie Flugreisen einführen.

Aber ist Skifahren überhaupt noch ein Volkssport? Es ist auf jeden Fall (und vor allem in Österreich) ein teures Vergnügen - und die Anzahl der Skifahrer ist rückläufig. Und: Bereits 2019, also vor dem ersten Corona-Jahr, das dann überhaupt alles auf den Kopf stellte, berichtete die „Presse": „Der Schulskikurs hat seinen Glanz verloren“. Denn während vor 25 Jahren noch 260.000 Schülerinnen und Schüler auf Schulskikurs. Heute sind es gerade einmal 125.000. Eine Elternvertreterin berichtete darin: „In der Stadt denken sich viele Eltern: Wozu soll mein Kind Skifahren lernen?“

(sk)

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