Landtagswahl

Freiheitliche Jugend warnt vor "Slowenisierung" in Kärnten

"SPÖ abwählen, Slowenisierung Kärntens stoppen!", heißt es in einem Posting. Die Vertretung der Kärntner Slowenen übt Kritik und hat Anzeige erstattet.

Die Freiheitliche Jugend provoziert im Kärntner Landtagswahlkampf mit einem Posting. "SPÖ abwählen, Slowenisierung Kärntens stoppen!", heißt es da. Bernard Sadovnik, ein Vertreter der Kärntner Slowenen, beklagt ebenfalls online "menschenunwürdige Hetze" und hat Anzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft prüft einen Anfangsverdacht wegen "Verhetzung", bestätigte Behördensprecher Markus Kitz. Parteichef Erwin Angerer meinte, mit Postings müsse man in Zukunft vorsichtiger sein.

Grün-Spitzenkandidatin Olga Voglauer, selbst Kärntner Slowenin, konterte mit einem zweisprachigen Posting an die Adresse der FPÖ: "Lasst doch die Hetze auf unsere Volksgruppe sein und feiern wir die kulturelle Vielfalt und Zweisprachigkeit in unserem Bundesland." Kritik an der FPÖ kam aus dem Nachbarland: Die slowenische EVP-Abgeordnete Romana Tomc verurteilte "die völlig unzulässige Hetze". Die FPÖ solle sich "von dieser inakzeptablen Feindseligkeit ihrer Jugendorganisation" distanzieren.

Screenshot des Facebook-Postings, der auf Twitter herumgereicht wird:

Angerer meinte am Rande einer Pressekonferenz, vor allem in Wahlkampfzeiten sollte man politischen Mitbewerbern nicht die Gelegenheit bieten, Dinge zu skandalisieren. Die Parteijugend werde "vielleicht zu wenig dabei gedacht haben, dass man damit diese Möglichkeit bietet". Das Posting richte sich auch nicht gegen die slowenische Minderheit, sondern gegen die SPÖ.

In Zukunft will Angerer im Voraus über Postings der Parteijugend informiert werden "und nicht selber erst auf Facebook sehen, was gepostet wird". Auch wenn er den Begriff "Slowenisierung" nicht vollends in Abrede stellen will. Wenn der Wunsch nach einer Ausweitung der Zweisprachigkeit auf Gerichten bestehe oder die Verfassung dahingehend geändert werden soll, dass Slowenisch zweite Landessprache ist (was derzeit nicht zur Debatte steht, Anm.), "dann würde ich sagen, das ist aus meiner Sicht eine Slowenisierung".

 

(APA)


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