Klimakrise

"Letzte Generation" blockiert Verkehr vor Schloss Schönbrunn

APA/EVA MANHART
  • Drucken

Der Polizei zufolge ist die Fahrbahn wieder frei. Drei Personen wurden festgenommen, eine angezeigt. Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern abermals strengere Maßnahmen gegen die Klimakrise.

Dutzende Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Dienstag in der Früh den Verkehr vor dem Schloss Schönbrunn in Wien-Hietzing blockiert. Abermals klebten sich ein Teil mit einer Hand auf die Fahrbahn. Auch die Bewegungen Parents, Grandparents und Scientists for Future haben sich der Protestaktion angeschlossen. Die Polizei begann gegen 8.00 Uhr mit der Auflösung des unangemeldeten Protests. Der Verkehr wurde währenddessen umgeleitet.

Die Polizei war wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz. Gegen 8:45 Uhr meldete die Exekutive, dass die Straße wieder frei ist. Es könne jedoch weiterhin zu Verzögerungen kommen. Drei Personen seien festgenommen worden, eine angezeigt.

Wissenschaftler Essl wieder dabei

Unter anderem stellten sich Mitglieder der "Parents for Future" und der "Scientists for Future" demonstrativ hinter die Aktivistinnen und Aktivisten. "Auch wenn es nicht unserer Form des Protests entspricht, unterstützen wir die Aktion der 'Letzten Generation'", sagte Sprecherin Manya Ghahremani an Ort und Stelle. Auch Franz Essl, Wissenschafter des Jahres 2022, zeigte sich erneut solidarisch mit den Protestierenden. "Gäbe es eine angemessene Klimapolitik, gäbe es diese Notwendigkeit auch nicht", so Essl.

Drei Aktivisten versuchten zudem sich in der Hadikgasse festzukleben. Noch bevor es zur Umsetzung kam, schritt die Polizei ein und zeigte die drei Personen an. "Ohne die Versammlung vorher aufzulösen, haben Polizistinnen und Polizisten die Personen mit Gewalt von der Straße befördert", erklärte die "Letzte Generation".

Es ist Tag zwei einer größeren Protestaktion der Bewegung. Am Montag war vor der Secession der Auftakt der angekündigten zweiwöchigen Protestwelle in Wien erfolgt. Die Polizei war dabei mit einem Großaufgebot der Bereitschaftseinheit im Einsatz. 17 Aktivisten wurden festgenommen.

Die Protestierenden fordern die Bundesregierung seit längerer Zeit auf, "der Wissenschaft endlich zuzuhören - und in der Klimakrise wenigstens die billigsten, einfachsten Schutzmaßnahmen umzusetzen: ein Verbot neuer Öl- und Gasbohrungen, und Tempo 100 auf der Autobahn". Eine Umstellung auf erneuerbare Energien und Öffis benötige Zeit, "die wir nicht haben", argumentieren die Aktivisten mit einem Verweis auf die EU. Auch diese empfehle eine Temporeduktion auf Autobahnen.

Fridays for Future: „Versemmelte Klimapolitik der ÖVP"

Zeitgleich kam es am Dienstag vor der ÖVP-Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse zu einer Aktion von rund 15 Jugendlichen von "Fridays for Future". Sie verteilten vor dem Eingang Semmeln "für die versemmelte Klimapolitik der ÖVP". Am Montag zu Beginn der neuen Aktionswelle der "Letzten Generation" hatte Jugendstaatssekretärin und Obfrau der Jungen ÖVP, Claudia Plakolm, Kipferl an die im Stau stehenden Autofahrer verteilt. Ihr Motto war: "Geben statt kleben."

Zu Staus kam es am Dienstag laut ÖAMTC auf der Westeinfahrt bis zur Mantlergasse. Weitere Zeitverluste wurden auf der Johnstraße, Schlossallee, Linzer Straße, Felberstraße, Maxingstraße, Hietzinger Hauptstraße und der Westausfahrt im Bereich Auer-Welsbach-Park verzeichnet.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

"Sind enttäuscht von der Polizei": Klima-Aktivisten blockieren Linke Wienzeile

Die „Letzte Generation“ wirft der Polizei vor, sich nicht an die Regeln gehalten zu haben. Dieses wiederum will die Anschuldigungen prüfen.
Protestwelle

"Letzte Generation" klebt sich vor Wiener Westbahnhof fest

Sie fordern abermals unter anderem Tempo 100 auf der Autobahn. Die Polizei war wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz und löste den Protest auf.
Klimakrise

"Letzte Generation" startet Protestwelle beim Wiener Naschmarkt

Die Bewegung blockierte den Verkehr. Es ist der Start einer zweiwöchigen Störwelle in Wien. 17 Personen wurden der Polizei zufolge festgenommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.