Stilkritik

Kleider am Opernball: Modestadt wird Wien keine mehr

Modisch war viel los bei Maria Santner, vielleicht zu viel.
Modisch war viel los bei Maria Santner, vielleicht zu viel.(c) APA/EVA MANHART
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Wien ist anders, aber modeaffin? Wohl eher nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Man sollte meinen, dem modeaffinen Zuschauer ist es am Donnerstagabend schwergefallen sich zwischen Germany’s Next Topmodel und dem Opernball zu entscheiden, spielt doch die Mode in beiden Programmen eine gewichtige Rolle. Tatsächlich sind aber die Zeiten vorbei, in denen das eine oder andere die Welt der Mode maßgeblich tangierte. Natürlich gab es auch beachtliche (modische) Botschaften am Staatsparkett und daneben, das Gesamtbild zeigt aber eine eher öde Melange an bauschigen Kleidern, die man so oder so ähnlich schon am eigenen Maturaball gesehen hat. Immer noch sieht man keine Frauen im Frack, dabei hatte die Schauspielerin Susanne Widl 1980 schon gut vorgelegt.  

Modischen Mut, obwohl nicht nur diesen, bewies ausnahmsweise ein Mann. Das, wiewohl den Herren alljährlich ein nur sehr kleiner Spielraum nachgesagt wird. Michael Ostrowski warb in geblümten Siebzigerjahrehemd samt Glitzer für die Klimapetition. Statt einer Fliege schmückte eine dicke Gliederkette seinen Hals, ein grüner Button seine Brust. Die Billeteure dürften angesichts der strikten Kleiderordnung wohl ein Auge zugedrückt haben. An seiner Seite die Schauspielerin Hilde Dalik – ebenfalls mit Klima-Button und durchaus jung gekleidet. Der Federbesatz am Dekolleté ihrer schulterfreien Robe vom lokalen Designer Juergen Christian Hoerl, zitierte einen wieder auflebenden Trend der Nullerjahre.

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