18. Staffel

Klum kontert Kritik an "Germany's Next Topmodel": "Hier ist alles echt"

Akzeptiert keine Kritik: Laut Heidi Klum ist bei "Germany's Next Topmodel" ist alles echt.
Akzeptiert keine Kritik: Laut Heidi Klum ist bei "Germany's Next Topmodel" ist alles echt.(c) imago images/Runway Manhattan
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Die 18. Staffel von „Germany's Next Topmodel“ begann mit einer Stellungnahme von Heidi Klum, in der sie auf die Kritik und Vorwürfe der letzten Monate reagierte.

Die mittlerweile 18. Staffel eines deutschen Fernsehklassikers hat gestern wieder begonnen: Die erste Folge von Heidi Klums „Germany's Next Topmodel“ wurde gestern auf ProSieben ausgestrahlt. In der Vergangenheit war oft die Rede davon, dass mit einer neuen Staffel viel anders wird - der Fall war das selten. So wurde in den letzten Jahren vermehrt auf Diversität gesetzt: Frauen egal welcher Höhe, Kleidergröße oder Hautfarbe sind seit letztem Jahr bei dem Realität-TV-Format willkommen. Wer die Show verfolgt hat, hat aber gesehen: Mag das Äußere der Teilnehmerinnen auch mit der Zeit gehen, am ausbeuterischen Prinzip der Fernsehshow ändert sich wenig.

Das haben in den letzten Monaten ehemalige Teilnehmende auch vermehrt öffentlich kritisiert. Teils erschreckende Erfahrungsberichte sorgten vor allem im Netz bei der größtenteils jungen Fangemeinde für Aufsehen: Das prominenteste Beispiel ist wohl die ehemalige Finalistin Lijana Kaggwa, die im Sommer 2022 öffentlich über das manipulative Verhalten der Crew, psychische Gewalt und konkrete Vorfälle hinter den Kulissen während ihrer Teilnahme an der 15. Staffel von GNTM im Jahr 2020 sprach. Ihre Offenheit brachte ihr kurzerhand eine Unterlassungsklage der Produktionsfirma Seven One ein.

Auch andere ehemalige Kandidatinnen sprachen öffentlich darüber, dass das Stresslevel während der Produktion absichtlich erhöht werde, um die Teilnehmenden im Fernsehen bloßzustellen. Zuletzt äußerte sich etwa die ehemalige Teilnehmerin Tessa Bergmeier während ihrer Teilnahme an der Reality-TV-Show Dschungelcamp: „Die haben mich verarscht! Ich fand das ungerecht. Ich wusste gar nicht, in was für ein Licht die mich da rücken wollen. Sie haben mich als Bitch dargestellt. Sie haben mich zu einem Monster gemacht, das war ich nicht.“ 

Ein Statement als Rettungsversuch

Und während in vergangenen Staffeln oft davon die Rede war, dass mit dieser Ausgabe vieles anders werde, begann die 18. Staffel der Show mit etwas tatsächlich noch nie dagewesenem. Der PR-Schaden, den die Institution „GNTM“ genommen hat, ist offenbar so groß, dass Klum und ihr Team zum Gegenschlag ausholten und in einem entsprechenden Intro zu den Vorwürfen der letzten Monate Stellung nahmen.

„Bei ‚Germany’s Next Topmodel‘ ist alles echt. Ich kann aber verstehen, dass sie vielleicht die eine oder andere Aussage im Nachhinein ein bisschen bereuen“, äußert sich Klum über bisherige Teilnehmerinnen, dazu hört man im Hintergrund O-Töne von Liljana Kaggwa. „Wir sind nun mal eine Reality-Sendung. Wir zeigen genau das, was passiert. Es gibt keinen Text, es gibt keine Storyline.“

Verantwortung dafür, wie Teilnehmerinnen dargestellt würden, und welche Folgen das haben könnte, wolle das Produktionsteam nicht übernehmen: „Wir können eine Person nur so darstellen, wie sie ist. Wir erschaffen mithilfe des Bildschnitts keinen anderen Menschen.“ Kaggwa hatte nach ihrer Staffel, während der sie konsequent als zickig und gemein dargestellt wurde, massiv mit Hasskommentaren im Netz zu kämpfen.

Klum bestreitet Manipulationsversuche

Auch die Vorwürfe, Stürze und Stolperer bei Modeschauen würden teilweise bewusst herbeigeführt, bestritt Klum konsequent. Sie verwies auf die Fürsorgepflicht, die sie für die jungen teilnehmenden Kandidatinnen übernehme.

Auch auf Vorwürfe, dass Ernährung und Lebensweise der Teilnehmerinnen von der Produktion eingeschränkt würde, nahm sie Bezug: „Meine Models müssen nicht hungern“, Lebensmittel könnten - mit der Ausnahme von Alkohol und Zigaretten - nach Wunsch bestellt werden.

Ihr Engagement für Diversität auf dem Laufsteig sei echt, betonte die 49-Jährige: „Das Thema Diversity liegt mir sehr am Herzen.“ Dazu erzählte sie von ihrer eigenen Erfahrung in der Modebranche: auch sie sei einst heimgeschickt worden, wenn sie nicht in die Größe 34 gepasst hätte.

Ist hier alles echt?

Das Motto „Hier ist alles echt“ soll wohl auch für die gesamte 18. Staffel des Reality-Formats gelten: Auch dieses Jahr fanden sich 29 junge Frauen, die bereit sind, um den Titel „Germany's Next Topmodel“ zu kämpfen. Zum Start werden die Kandidatinnen mit einem Oldtimer erst einmal durch Hollywood kutschiert. Der Luxus währte nur kurz: Vier Kandidatinnen wurden gleich wieder heimgeschickt. Wer weiß, was ihnen erspart geblieben ist.

(chrima)

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