Ein chinesischer Ballon sorgt für neues UFO-Fieber in den USA. Das ruft Politiker auf den Plan, die Außerirdisches untersuchen wollen – und erinnert an den Kalten Krieg.
Selbst Barack Obama nimmt sie ernst, die UFOs, die unidentifizierten Flugobjekte. 2021 ließ sich der frühere US-Präsident vom Nachrichtensender CBS dazu interviewen. „Was stimmt, und ich meine das tatsächlich ernst, ist, dass es Bilder und Aufzeichnungen von Objekten am Himmel gibt, von denen wir nicht wissen, was genau sie sind. Wir können nicht erklären, wie sie sich bewegt haben, ihre Flugroute“, sagte Obama damals. Er verstehe, warum sich Leute ernsthaft mit den „unidentifizierten Luftphänomenen“, wie UFOs im Behördensprech der USA genannt werden, auseinandersetzen wollen: „Aber ich habe Ihnen heute nichts mitzuteilen.“
Das war vor knapp zwei Jahren. CBS hatte für die Sendung eine Reihe von Piloten der US-Streitkräfte befragt, die allesamt angaben, auf ihren Flügen UFOs gesehen zu haben; zur selben Zeit wartete man im Kongress auf den ersten UFO-Report seit Jahrzehnten. Die Aussagen der Militärangehörigen hatten für ausreichend Sorge gesorgt. Wenige Wochen später lag der Bericht dann auf den Tischen der Abgeordneten: Während die Behörden Außerirdische nicht ausschließen konnten, hielten sie sie doch für unwahrscheinlich als Betreiber der unidentifizierten Flugobjekte. Genauso wie Russland und China. Die Großmächte seien, hieß es da, technisch wohl nicht so weit fortgeschritten.