Der republikanische Gouverneur DeSantis kam erst gar nicht zur CPAC. Und Trumps Ex-UNO-Botschafterin Haley wurde beschimpft.
Orlando/Washington. Die Geier kreisen dieser Tage über Orlando. Der republikanische Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, republikanisches Wunderkind und Hoffnungsträger gleichermaßen, hat eine der meistbesuchten Städte der USA diese Woche mit einem ganz speziellen Bann belegt: Das Disney-Unternehmen, seit den 1960ern hier als Freizeitparkbetreiber tätig, muss künftig auf den Sonderstatus im Bundesstaat verzichten.
Die Sonderverwaltungszone, die Disney seit Jahrzehnten ermöglicht hat, das Land nach Wünschen der Firma zu verändern (und geringere Steuern zu zahlen), die ist Geschichte. DeSantis hat Disneys Grundrechte in Orlando de facto verstaatlicht, der sogenannte Reedy Creek District wird nun von Personen verwaltet, die er persönlich auswählen kann. All dies ist geschehen, weil das Unternehmen seinen Widerstand gegen DeSantis' radikale Bildungs- beziehungsweise Identitätspolitik zum Ausdruck gebracht hat: Die sogenannte „Don't say gay“-Richtlinie, die Lehrern verbietet, mit jungen Schülern über Sexualität zu sprechen, ist eine der Reglementierungen, die DeSantis in konservativen Kreisen zum Helden hat aufsteigen lassen – während Einwohner in Orlando den Kopf darüber schütteln. Denn die vom Tourismus lebende Stadt ist ein letzter liberaler Fleck in Florida, wie eine Frau, eine Fitnesstrainerin, zur „Presse“ sagt: „Wir sind eine blaue Insel inmitten eines roten Meers.“ Ein Hinweis darauf, wie sehr DeSantis Florida zum republikanischen Vorreiterstaat machen konnte.