Kommentar

Wien Energie: Warum das rote Wien so toll ist

UNTERSUCHUNGSKOMMISSION ZUR WIEN ENERGIE: HANKE
UNTERSUCHUNGSKOMMISSION ZUR WIEN ENERGIE: HANKEAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Der Auftritt von Finanzstadtrat Peter Hanke vor der Untersuchungs-Kommission im Rathaus zur Causa Wien Energie am Donnerstag war bemerkenswert.

Glatter Freispruch für Bürgermeister, für Finanz- und Wirtschaftsstadtrat, für Wien Energie, deren Management, für Stadtwerke inklusive Aufsichtsrat, MA 5/Finanzwesen der Stadt inklusive Mitarbeiter im Beteiligungsmanagement. Alles paletti. So können die Aussagen Peter Hankes am Donnerstag zusammengefasst werden.

Der Stadtrat war am Donnerstag Auskunftsperson in der U-Kommission zur Causa Wien Energie. Bürgermeister Michael Ludwig hat ja im Sommer 2022 dem strauchelnden Unternehmen 1,4 Milliarden Euro gewährt. Mit Notverordnung, ohne Information von Gremien oder Öffentlichkeit. Sein Stadtrat, Peter Hanke, hat sich also jetzt auch selbst freigesprochen. Von Nachdenklichkeit, ob die Abläufe anders, besser hätten sein können, keine Spur. „Unumgänglich“ sei die Notkompetenz gewesen, sagt der Stadtrat.

Leere statt Lehre

Welche Lehren gezogen wurden? Ein Fangnetz der Stadt wurde für ihr Unternehmen geknüpft, ein Schutzschirm gespannt, wie es die Stadtregierung lieber nennt. Wenn die Bundeshaftung Ende April ausläuft, bleibt Wien Energie safe, komme, was wolle. Mit Steuergeld im Rücken ist bequem agieren. Das war alles. Keine erweiterten Berichtspflichten, keine Konsequenzen, nichts. Dabei wären die „unumgänglich“. Was bleibt: keine Lehre, nur Leere.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Peter Hanke vor der U-Kommission.
U-Kommission

Hanke über Wien-Energie-Probleme: „Dann ist der totale Wahnsinn ausgebrochen“

SPÖ-Finanzstadtrat Peter Hanke rechtfertigte vor der Untersuchungskommission des Wiener Rathauses das Ziehen der Notkompetenz zugunsten der Wien Energie.
Den Anbieter zu wechseln, war bei hohen Neukundentarifen wenig attraktiv - nun wendet sich das Blatt wieder.
Energiepreise

Strom, Gas: Lohnt es sich schon, den Anbieter zu wechseln?

Viele EVN-Kunden brauchen demnächst einen neuen Vertrag. Aber nicht nur für sie stellt sich die Frage, ob sich ein Anbieterwechsel schon auszahlt.
Die Wien Energie versorgt 350.000 Haushalte mit Fernwärme.
Etikettenschwindel

Erneuerbaren-Wärme-Gesetz: Wien heizt auch mit Erdgas "grün"

Die Stadt darf, was dem Einzelnen verboten wird: Private Gasthermen müssen raus, dafür wird fossile Fernwärme von der Gemeinde reingewaschen. Verkommt das Erneuerbare-Wärme-Gesetz zum Etikettenschwindel?

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.