Wasserkonferenz

Uno: Zehn Prozent der Weltbevölkerung durch Wasserknappheit in "kritischer Gefahr"

Flaschen mit Trinkwasser in Venezuela.
Flaschen mit Trinkwasser in Venezuela.APA/AFP/YURI CORTEZ
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In New York startet heute eine dreitägige Wasserkonferenz der Vereinten Nationen. Selbst dort, wo es Wasser heute noch im Überfluss vorhanden sei, drohten durch den Klimawandel bald Dürren, warnt Unesco.

Am Tag des Wassers startet am heutigen Mittwoch die dreitägige UNO-Wasserkonferenz in New York. Der Zugang zu Wasser ist sei 2010 ein Menschenrecht und die 2012 beschlossene "Agenda 2030" für nachhaltige Entwicklung setzte sich als eines ihrer Ziele, dieses Recht bis 2030 auch allen Menschen zu ermöglichen. "Einwandfrei und bezahlbar" solle das Trinkwasser bis dahin sein, hieß es - jedoch ist die Umsetzung dieser Pläne seither eher noch weiter in die Ferne gerückt.

Die weltweite Trinkwasser-Knappheit wird sich einer Unesco-Studie zufolge noch weiter verstärken. Dies sei eine Folge von zunehmenden Umweltproblemen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Verbindung mit erhöhter Süßwasserverschmutzung, "Je nach Jahreszeit wird Wasser infolge des Klimawandels knapp, und zwar sowohl dort, wo es heute noch im Überfluss vorhanden ist - wie in Zentralafrika, Ostasien und Teilen Südamerikas - wie auch verschärft dort, wo es bereits heute knapp ist - wie im Nahen Osten und in der Sahelzone." Im Jahresschnitt lebten zehn Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit hoher oder kritischer Gefahr von Problemen durch Wasserknappheit.

Kritische Phase für globale Wassersituation

Die Konferenz, die im UN-Hauptquartier gemeinsam von Tadschikistan und den Niederlanden ausgerichtet wird, soll die Bedeutung des Wassers hervorzuheben. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP), der ebenfalls nach New York reisen wird, betonte im Vorfeld, dass Wasser ein "als Schlüsselelement zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele und für die Gesundheit und den Wohlstand der ganzen Welt maßgeblich" sei. Die UNO-Wasserkonferenz finde jedoch zu einem kritischen Zeitpunkt einer sich verschärfenden globalen Wassersituation statt. Immer noch haben weltweit zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und annähernd die Hälfte der Weltbevölkerung, 3,6 Milliarden Menschen, verfügen über keine sichere Sanitärversorgung."

Auch die UNO-Wasseraktionsdekade, die am 22. März 2018 begonnen hat und 2028 endet, wird thematisiert. Eine Verbesserung des Wissensaustauschs in Bezug auf Wasser und Gewässerschutz, sowie der Kommunikation der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals - SDGs) soll in diesem Zeitraum erreicht werden. Die Wasserkonferenz in New York ist das erste große Treffen seit 1977, bei dem ausschließlich das Thema Wasser behandelt wird.

Längste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen

Auch die NGO Oxfam veröffentlichte am Mittwoch eine Studie, laut der aktuell etwa jeder fünfte Mensch im dürregeplagten Ostafrika - das sind alleine 33,5 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia - nicht genug sauberes Trinkwasser hat. Und die Prognosen sehen düster aus, heißt es von der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, denn laut Vorhersagen wird der Regen diesen Mai zum sechsten Mal in Folge ausbleiben. Damit ist die aktuell herrschende Dürre die längste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Durch extreme Wetterereignisse wird Wasser knapper, unberechenbarer oder verschmutzter oder all dies auf einmal und die Auswirkungen auf den gesamten Wasserkreislauf bedrohen die nachhaltige Entwicklung, die biologische Vielfalt und den Zugang der Menschen zu Wasser und sanitären Einrichtungen, hieß es vonseiten der UNO. Laut dem aktuellen Bericht

(APA)

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