Analyse

Mit diesen Methoden zwingt Putin westliche Firmen zum Bleiben

Viele westliche Waren sind noch da – und dürften bleiben. Das Moskauer Elitekaufhaus Petrovskij-Passage.
Viele westliche Waren sind noch da – und dürften bleiben. Das Moskauer Elitekaufhaus Petrovskij-Passage.
  • Drucken

Je mehr der Westen Druck auf Unternehmen ausübt, Russland wegen des Ukraine-Krieges zu verlassen, umso mehr hindert Putin sie daran. Die Methoden sind dreist, aber die westlichen Fallstricke auch nicht ohne. Die Firmen müssen „höllisch aufpassen“, erzählt ein Insider.

Die westlichen Unternehmen, die weiter legal unter Einhaltung der Sanktionen geschäftlich in Russland tätig bleiben, verlieren. Und diejenigen, die freiwillig weggehen, verlieren auch. Zwar haben die Firmen nach der anfänglich panischen Unschlüssigkeit, wie sie sich verhalten sollen, nun immerhin wieder einen klareren Kopf, um zwischen einer Strategie für einen Rückzug oder die Art des Verbleibs nüchterner abwägen zu können. Aber mit jedem Tag mehr, den der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert, umso virulenter steht das Dilemma im Raum. Denn einerseits machen die westliche Öffentlichkeit und Studien, die wie ein öffentlicher Pranger daherkommen, Druck. Und andererseits wird ein solcher mit umgekehrten Vorzeichen seitens des Kremls aufgebaut, der um seine Wirtschaft besorgt ist.

Dreiste Methoden

Doch wie geht Kremlchef Wladimir Putin vor? Und haben die Firmen überhaupt einen Spielraum?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Oleksandr Pysaruk ist CEO der Raiffeisen Bank International (RBI) in der Ukraine.
Interview

Ukraine-Raiffeisen-Chef Oleksandr Pysaruk: "Wir müssen Mitarbeiter ermahnen, wirklich in die Bunker zu gehen"

Die Mitarbeiter der Raiffeisen Bank in der Ukraine haben das Bankgeschäft durchwegs am Laufen gehalten. Darüber spricht ihr Vorstandsvorsitzender Oleksandr Pysaruk. Nach Kritik an der RBI für ihre Russland-Tochter schlägt er einen schwierigen Spagat zwischen seiner Rolle als RBI-Banker und Ukrainer.
„Das ist sehr russisch“, sagt Ökonomin Subarewitsch. Restaurant in Moskau im Dezember.
Interview

"Um zu sehen, was in Russland passiert, schauen Sie künftig sehr genau auf diese Kennzahl!"

Weil sie zu Daten vordringt, die sonst niemand aushebt, und diese auch noch extrem nüchtern interpretiert, ist sie seit dem Ukrainekrieg zum Star in der russischen Ökonomenszene geworden. Wie die Sanktionen wirken, wie die Russen damit zurechtkommen und was ihnen 2023 bevorsteht, erzählt Natalja Subarewitsch im Interview.
Autofabrik in der russischen Exklave Kaliningrad.
Analyse

So eine eigenartige Wirtschaftskrise hat Russland noch nie erlebt

Infolge seines Angriffs auf die Ukraine befindet sich Russland zwar in einer Rezession. Aber im Unterschied zu früheren Krisen ist die jetzige völlig atypisch. Viele Kennzahlen erzielen nämlich positive Rekordwerte. Vor allem eine erweist sich als besonders schräg.
Chinesinnen auf dem Roten Platz in Moskau.
Analyse

Wie ein Krake umschlingt China nun Putins Wirtschaft

Moskau und Peking demonstrieren gerade ihre neue Nähe. In der Wirtschaft ist sie tatsächlich immens geworden. Für Russland sind die Chinesen jetzt überlebenswichtig. China hingegen packt einfach die Gelegenheit am Schopf. Und hat selbst eine ganz andere Angst.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.