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Demonstration während Raiffeisen-HV

(c) Caio Kauffmann
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Auf der Hauptversammlung der RBI sprudeln die Emotionen. Es gibt Applaus, berührende Worte und demonstrative Zwischenrufe. Alles steht im Zeichen des Ukraine-Krieges. Und die Bank prüft nun Verkauf oder Abspaltung des Russland-Geschäfts.

Die Hauptversammlung der Raiffeisen Bank International (RBI) begann am Donnerstag mit Verzögerung. Der Check-in dauerte länger, so groß war der Andrang der Aktionärinnen und Aktionäre. Es musste sogar noch mehr Sessel herbeigeschafft werden. Als es dann endlich losging, wurde sofort klar: Das Thema Russland dominiert die Veranstaltung. Alle wollten wissen, wie es dort weitergeht. Doch bevor die Banker zum Geschäft und den harten Zahlen kamen, wurden einfühlsame Worte gefunden.

„Дякую“. Auf Ukrainisch bedankte sich der Vorsitzende des RBI-Aufsichtsrats, Erwin Hameseder, bei den ukrainischen RBI-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern. Sie würden zwischen Stromausfällen und Bombenangriffen das Geschäft aufrechterhalten. Die Eingangsrede auf der Hauptversammlung bekam gleich mehrmals Applaus. Diese stand ganz im Zeichen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Die RBI, die mehrheitlich im Eigentum der Raiffeisen Landesbanken steht, ist in Russland aktiv und verbucht dort 60 Prozent ihres Gewinns. Im Vorjahr waren das rund zwei von insgesamt 3,6 Milliarden Euro Gewinn.

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