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Aleksander Ceferin als Uefa-Präsident wiedergewählt

Aleksander Ceferin
Aleksander CeferinGEPA pictures/ Armin Rauthner
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Wie zuvor Gianni Infantino bei der Fifa wurde der Slowene Aleksander Ceferin ohne Gegenkandidaten per Akklamation im Amt bestätigt.

Aleksander Ceferin ist wie erwartet als Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wiedergewählt worden. Der 55-jährige Slowene wurde beim UEFA-Kongress am Mittwoch in Lissabon ohne Gegenkandidaten per Applaus in seinem Amt bestätigt.

Zuvor hatte Ceferin mit eindringlichen Worten vor dem Ausverkauf des Fußballs gewarnt und scharfe Kritik an den neuen Super-League-Plänen geübt. "Es ist wirklich gut, dass noch nie jemand vor Scham gestorben ist", sagte der Slowene am Mittwoch während seiner Rede beim UEFA-Kongress in Lissabon in Richtung der Super-League-Planer. Er sehe einen "Wolf getarnt als Großmutter, bereit, dich aufzufressen", sagte Ceferin in Anspielung auf das Rotkäppchen-Märchen.

Die Gründer der einst krachend gescheiterten Super League - der FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin - nehmen aktuell einen neuen Anlauf, ein Konkurrenzprodukt zu den UEFA-Wettbewerben zu etablieren. Der Streit um eine Alternative zu den UEFA-Wettbewerben liegt derzeit beim Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH).

Ceferin: „Zynismus gegen Moral"

Ceferin sprach von "Zynismus gegen Moral. Egoismus gegen Solidarität. Gier gegen Wohlwollen." Als weitere Gegensatzpaare nannte er: "Schamlose Lügen gegen die Wahrheit. Profitdenken gegen Titelhunger". Ceferin richtete sich in seiner Rede auch an die Regierungen Europas und dankte ihnen für die Unterstützung: "Sie haben verstanden, was auf dem Spiel steht."

Der 55-jährige Slowene leitete mehrere mahnende Sätze im Centro de Congressos von Lissabon mit "Wir dürfen niemals vergessen" ein. "Wir dürfen niemals vergessen, wie fragil der Fußball ist", sagte Ceferin während seiner Rede kurz vor seiner ungefährdeten Wiederwahl und spielte auf den zunehmenden Einfluss von Investoren an. Er sehe eine "risikoreiche, rücksichtslose Art und Weise, die sich aller Logik und Prinzipien" widersetze. "Fußball ist Teil unserer Vermächtnisses", sagte Ceferin. "Er gehört jedem, der den Fußball, der dieses wundervolle Spiel liebt."

FIFA-Präsident Gianni Infantino hob indes zuvor das aus seiner Sicht deutlich verbesserte Verhältnis des Weltverbands zur Europäischen Fußball-Union hervor. "Vereint sind wir nicht nur stärker, vereint sind wir unschlagbar", sagte der Schweizer am Mittwoch in Richtung der Delegierten, zu denen als ÖFB-Vertreter auch Interimspräsident Johann Gartner, Vizepräsident Philip Thonhauser und Generalsekretär Thomas Hollerer gehörten. "Es keinen anderen Weg, den Fußball zu entwickeln, als zusammenzuarbeiten. (...) Wir haben es geschafft, dafür den besten Weg zu finden", sagte Infantino.

Reibungspunkte zwischen Uefa und Fifa

Zwischen der FIFA, im Besonderen unter Infantino, und der UEFA war es in den vergangenen Jahren immer wieder zum Streit gekommen. Im Kern ging es um die Verteilung von Geld und von Terminen im internationalen Spielkalender für die verschiedenen Wettbewerbe. Zuletzt waren beide Großverbände aber zumindest öffentlich aufeinander zugegangen. So unterstützt auch die UEFA die neue Klub-WM der FIFA mit 32 Mannschaften ab 2025, die Einnahmen in Milliardenhöhe verspricht. Und auch die FIFA positionierte sich gegen die Super League.

Infantino, bis zu seiner FIFA-Wahl Anfang 2016 UEFA-Generalsekretär, beglückwünschte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin kurz vor dessen ungefährdeter Wiederwahl zu dessen "herausragender Arbeit". Alle UEFA-Mitglieder hätten den europäischen Fußball zu dem gemacht, "was er ist, er ist unglaublich, wirklich fantastisch und wird besser und besser", sagte Infantino. "Ich möchte Ihnen versichern, dass Sie in uns einen echten Partner an Ihrer Seite haben. Ein Hoch auf die Teamarbeit."

(APA/dpa)

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