US-Waffen

Polen rüstet auf: Erste Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars eingetroffen

 Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak begrüßt die erste Himars-Lieferung aus den USA.
Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak begrüßt die erste Himars-Lieferung aus den USA.IMAGO/Sipa USA
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Das Artilleriesystem habe sich in der Ukraine sehr bewährt, argumentiert Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak. Preis: 414 Millionen Dollar.

In Polen sind die ersten bestellten Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ Himars eingetroffen. Dieses Artilleriesystem habe sich in der Ukraine sehr bewährt, sagte Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak am Montag in Warschau. Die nun gelieferten Mehrfachraketenwerfer sind die ersten von 20, die Polen im Jahr 2019 für einen Preis von 414 Millionen Dollar geordert hatte.

"Ich bin auch optimistisch, was den nächsten Auftrag für diese Raketenwerfer angeht, ich habe Gespräche mit dem Hersteller und dem US-Verteidigungsminister geführt", so Błaszczak. Der US-Kongress habe seine Einwilligung für die Lieferung von bis zu 500 Himars an Polen gegeben.

Das EU- und Nato-Land Polen rüstet massiv gegen eine Bedrohung durch Moskau auf. Es hat zudem eine wichtige Funktion als logistische Drehscheibe für die militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine mit westlichen Waffen.

Kritik an Verteidigigungsminister wegen Raketentrümmern in Zentralpolen

Nach dem Fund von mutmaßlichen Raketentrümmern in Zentralpolen war Verteidigungsminister Błaszczak zuletzt in Kritik geraten. Doch Regierungschef Mateusz Morawiecki hielt an ihm fest. Er habe volles Vertrauen zu Błaszczak und zur polnischen Armee, sagte Morawiecki am Montag in Otwock bei Warschau. "Solche Dinge können sich leider in ganz Europa ereignen, auch weiter weg von der Front in der Ukraine." Ein Regierungssprecher sagte, Błaszczak drohe keine Entlassung.

Polens Opposition hatte zuletzt den Rücktritt des Verteidigungsministers gefordert. Nach Medieninformationen hatten Zeugen am 24. April die Trümmer eines militärischen Flugobjekts in einem Wald bei Zamość, einem kleinen Ort in der Nähe der zentralpolnischen Stadt Bydgoszcz, entdeckt. Der Verteidigungsminister musste später einräumen, dass schon am 16. Dezember ein Objekt, "möglicherweise eine Rakete", in den polnischen Luftraum eingedrungen sei. Die Luftraumkontrolle habe diese Information jedoch nicht sofort an sein Ministerium weitergegeben.

Nach offiziell nicht bestätigten Berichten polnischer Medien soll es sich bei den Trümmern um die Überreste eines CH-55 Luft-Boden-Marschflugkörpers gehandelt haben, der auch mit einem nuklearen Gefechtskopf ausgerüstet werden kann. Für Polens PiS-Regierung ist der Vorfall sehr peinlich. Denn die PiS hat sich entschlossen, die Verteidigung des Landes zum Wahlkampfthema zu machen.

(APA/dpa)

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