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Eröffnung mit Ehrenpalme für Michael Douglas: "Es gibt nur ein Cannes"

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FRANCE-FILM-FESTIVAL-CANNES(c) APA/AFP/VALERY HACHE (VALERY HACHE)
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Mit Johnny Depps Leinwand-Rückkehr "Jeanne du Barry" ging der Filmreigen an der Croisette los. Am Montag wird es ernst für Jessica Hausner: Dann feiert "Club Zero“ Premiere, der Chacen auf die Goldene Palme hat.

Mit der Vergabe der Goldenen Ehrenpalme an den US-Schauspieler Michael Douglas sind die 76. Filmfestspiele von Cannes eröffnet worden. "Das bedeutet mir so viel", sagte der 78-Jährige am Dienstagabend auf der Bühne. "Denn es gibt Hunderte Festivals auf der Welt ... aber nur ein Cannes." Er sei sogar älter als das Festival, sagte er, und blickte in seiner Rede auf seine Karriere und wichtige Weggefährten zurück.

Für eine kurze Rede über Douglas kam Schauspielerin Uma Thurman auf die Bühne. Sie lobte ihn als "einzigartig - sowohl als Produzent als auch als ikonischer Filmstar".

Durch die Eröffnungszeremonie führte am Dienstagabend die Schauspielerin Chiara Mastroianni. "Der Sinn dieses Festivals war und bleibt die Beschwörung unserer Freiheit", sagte sie. "Die Freiheit, die Kraft und Zerbrechlichkeit unserer Existenz auszudrücken." Neben Douglas begrüßte Mastroianni auch die diesjährige Jury auf der Bühne - diese wird von Regisseur Ruben Östlund angeführt.

Kontroverse um Johnny Depps Leinwand-Rückkehr

Im Anschluss an die Gala wurde der Eröffnungsfilm "Jeanne du Barry" gezeigt. Der Film der französischen Schauspielerin und Regisseurin Maïwenn erzählt von Marie-Jeanne Bécu (1743-1793), einer Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. Johnny Depp verkörpert den König, Maïwenn selbst spielt Bécu. Für Depp ist es der erste Leinwandauftritt seit dem aufsehenerregenden Prozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard, die ihm vorgeworfen hatte, gewalttätig zu sein. Dass Cannes mit diesem Film eröffnet wird, ist eine umstrittene Entscheidung, für die sich Festivaldirektor Thierry Fremaux verteidigen musste.

Bis dann am 27. Mai die begehrten Preise des Filmfestivals verliehen werden, geben sich die Stars die Klinke in die Hand, sind doch unter anderen Ken Loach, Nanni Moretti oder Wim Wenders mit ihren Filmen im Wettbewerb dabei, bei dem heuer immerhin sieben von 21 Beiträgen von Frauen stammen.

Darunter ist auch die österreichische Filmemacherin Jessica Hausner mit dem Psychodrama "Club Zero" über eine manipulative Lehrerin. Das Werk feiert kommenden Montag (22. Mai) Weltpremiere an der Croisette.

(APA/Red.)

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