Rücktritt

Deutsch zieht sich als SPÖ-Bundesgeschäftsführer zurück

Christian Deutsch
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Christian Deutsch hatte im September 2019 Thomas Drozda als Bundesgeschäftsführer der SPÖ abgelöst.

Christian Deutsch zieht sich erwartungsgemäß als Bundesgeschäftsführer der SPÖ zurück. In einer Information an die Funktionäre der Partei erklärte er am Mittwoch, seinen Posten mit dem außerordentlichen Parteitag kommenden Samstag zurückzulegen: "Es war eine spannende und wichtige Aufgabe, die ich mit viel Freude und Sorgfalt wahrgenommen habe", schreibt Deutsch. Trete die SPÖ gemeinsam für ihre Werte ein, sei sie "unschlagbar".

Er wolle sich bei allen ganz herzlich zu bedanken, die Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und ihn in den letzten Jahren unterstützt und gemeinsam für die sozialdemokratischen Werte gekämpft hätten. Als positiv hebt Deutsch die Reduktion des Schuldenstands der Partei hervor. Werde sein Kurs beibehalten, sei man 2025 schuldenfrei.

"Auch wenn Befragung von Diskreditierungen begleitet war..."

Auch diverse von ihm geleitete Kampagnen und die ausgeweiteten Social-Media-Aktivitäten resümierte er als erfolgreich. So sei die SPÖ mit Rendi-Wagner an der Spitze in bundesweiten Umfragen zwischenzeitlich stabil auf Platz eins gelegen, oft sogar bei über 30 Prozent.

Schließlich pochte Deutsch auch darauf, dass die Mitgliederbefragung um den Parteivorsitz letztlich gelungen sei: "Auch wenn diese Befragung von Anfang an von Diskreditierungen begleitet war, steht fest, dass diese Befragung mit größter Sorgfalt durchgeführt wurde sowie sicher und korrekt abgelaufen ist."

Deutsch stammt aus der Wiener SPÖ und ist für diese auch weiter als Landtagsabgeordneter tätig. Unter Michael Häupl diente er in der Stadtpartei zeitweilig auch als Landesgeschäftsführer, setzte sich später aber verstärkt für dessen Nachfolger Michael Ludwig ein. Deutsch gilt insbesondere als Vertrauensmann der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures. Kritik heimste er vor allem von den Länderorganisationen der SPÖ ein. Umstritten waren auch ein Personalabbau in der Partei sowie Überlegungen, die Parteizentrale in der Löwelstraße aufzugeben.

(APA)

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