Moskau-Terror: Attentäter war mit "Drogen vollgepumpt"

MoskauTerror Attentaeter Drogen vollgepumpt
MoskauTerror Attentaeter Drogen vollgepumpt(c) EPA (NTV)
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Der Selbstmordattentäter ist identifiziert: Es handelt sich russischen Medien zufolge um einen Studenten aus dem Nordkaukasus. Zum Tatzeitpunkt soll er unter starkem Drogeneinfluss gestanden haben.

Der Anschlag auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo ist nach Angaben russischer Medien von einem Studenten aus der Teilrepublik Inguschetien im Nordkaukasus verübt worden. Vor dem Attentat am 24. Jänner mit 37 Toten - darunter zwei Österreicher - habe sich der 20-Jährige mit Drogen geradezu "vollgepumpt", berichtete die Moskauer Presse am Freitag.

Gerichtsmediziner hätten den Selbstmordattentäter anhand einer DNA-Analyse identifiziert. Die Ermittler wollten die Berichte weder bestätigen noch dementieren

Studium für Buchhaltung abgebrochen

Schon kurz nach der Bluttat hatten die Behörden mitgeteilt, die Spur der Hintermänner führe ins russische Konfliktgebiet Nordkaukasus. Der mutmaßliche Täter habe im vergangenen Jahr sein Studium der Buchhaltung abgebrochen und sich den bewaffneten Gruppen im Nordkaukasus angeschlossen, hieß es.

Seine Eltern und Geschwister in einem Dorf in Inguschetien wüssten nichts davon. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow, habe Staatspräsident Dmitri Medwedew am Vortag über die Identität des Terroristen informiert.

"Die Gefahr bleibt"

Der Generalstaatsanwalt von Moskau, Juri Sjomin, warnte am Freitag vor weiteren Anschlägen in der Hauptstadt. "Die Gefahr bleibt." In den muslimisch geprägten Teilrepubliken Inguschetien, Tschetschenien und Dagestan kämpfen Islamisten für eine Loslösung von Moskau.

(Ag.)

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