Gewalt in Libyen treibt Ölpreise kräftig in die Höhe

Libyen treibt Ölpreise
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Die Nordseesorte Brent legte Montag früh gegenüber Freitag um 1,12 US-Dollar auf 103,64 US-Dollar zu. Der Preis für die US-Referenzsorte WTI stieg um 1,18 US-Dollar auf 87,38 US-Dollar.

Die Ölpreise sind am Montag wegen den Auseinandersetzungen im ölreichen Libyen in die Höhe geschossen, sagen Ölhändler. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April kostete im frühen Handel 103,64 US-Dollar (76,05 Euro) und damit 1,12 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im März legte um 1,18 US-Dollar deutlich auf 87,38 Dollar (64,12 Euro) zu.

Händler begründeten den Schub mit den anhaltenden Unruhen in vielen arabischen Ländern. Insbesondere das ölreiche Libyen steht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Mit brutaler Gewalt haben Elitetruppen dort am Wochenende die Gegner von Machthaber Muammar al-Gaddafi zusammengeschossen. Nach Berichten der Opposition starben binnen zwei Tagen mindestens 200 Menschen, doch der Protest breitet sich wie ein Flächenbrand aus. Libyen ist auch Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).

(Ag.)

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