Gutachter Fritz Kleiner bedauert den Abschied von Meinl-Chefankläger Markus Fussenegger. Immerhin habe Fussenegger die „meiste Datenkenntnis“ in der Causa. Der Staatsanwalt bleibt jedenfalls noch bis zum 1. Mai.
Wien/Kor. Es gilt als großer Rückschlag in den Ermittlungen der „Causa Meinl“: Im Februar teilte die Staatsanwaltschaft Wien mit, dass Chefankläger Markus Fussenegger per 1.März auf „eigenen Wunsch“ zur Staatsanwaltschaft Feldkirch wechsle. Es ist nicht der erste Staatsanwaltswechsel in der Causa: Einst hatte Peter Vesely gemeinsam mit Fussenegger ermittelt, dann wurde Vesely für die Causa Buwog abgezogen und durch Kollegen Volkert Sackmann ersetzt. Sackmann ist mittlerweile ebenfalls den Buwog-Ermittlungen zugeteilt worden.
Und wie geht es in der Causa Meinl nun weiter? Immerhin bleibt Fussenegger jedenfalls noch bis zum 1. Mai. Dann werde man weitersehen, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft. Meinl-Gutachter Fritz Kleiner ist ob des Fussenegger-Abschieds jedenfalls „ziemlich unglücklich“, wie er sagt. Immerhin habe Fussenegger die „meiste Datenkenntnis“ in der Causa. Es sei allerdings vereinbart, dass er mit dem Staatsanwalt auch nach dem 1.Mai in Kontakt bleiben werde.
Die Arbeiten an dem Gutachten würden planmäßig vorangehen, sagt Kleiner: Alle beschlagnahmten Dokumente seien bereits gesichtet und geordnet worden, ein Team aus sechs Personen evaluiere diese nun. Einen ersten Befund will Kleiner bis zum Frühherbst erstellen. Das Gutachten soll Anfang 2012 in schriftlicher Form vorliegen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.03.2011)