G-8 unterstützen Lagardes IWF-Kandidatur

Christine Lagarde
Christine Lagarde(c) AP (Thibault Camus)
  • Drucken

Die Entscheidung über den neuen Chef des Internationalen Währungsfonds soll im Juni fallen. Frankreichs Finanzministerin Lagarde hat bisher nur einen erklärten Gegenkandidaten.

Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde erhält nach Angaben ihres Landsmanns Alain Juppe Rückendeckung von den G-8-Staaten bei ihrer Kandidatur für den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan, Russland und den USA hätten sich auf ihrem Gipfel in der vergangenen Woche einhellig für Lagarde ausgesprochen, sagte der Außenminister am Sonntag dem Fernsehsender Canal+.

Die IWF-Spitze ist vakant, weil der bisherige Chef Dominique Strauss-Kahn nach einer Anklage wegen versuchter Vergewaltigung in den USA seinen Posten geräumt hat.

Lagarde sollte am Sonntag nach Brasilien fliegen, um für sich zu werben. Führende Schwellenländer haben gefordert, der Posten dürfe nicht wie sonst automatisch wieder an einen Europäer gehen. Lagardes bisher einziger erklärter Gegenkandidat ist der mexikanische Zentralbankchef Agustin Carstens. Die Entscheidung soll im Juni fallen.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

IWF-Chefposten: Stanley Fischer ist zu alt

Das IWF-Direktorium hat die Kandidatur des israelischen Zentralbankchefs abgewiesen. Kandidaten für den Posten dürfen laut Statuten nicht älter als 65 Jahre alt sein. Fischer aber ist 67 Jahre alt.
Lagarde und Carstens
International

IWF-Chefposten: Nur noch ein Konkurrent für Lagarde

Strauss-Kahn wird entweder die französische Außenministerin oder der Mexikaner Agustin Carstens nachfolgen. Israels Notenbankchef Fischer wurde aus Altersgründen abgelehnt.
Internet

Spionage: Cyberattacke auf IWF lässt Finanzwelt erzittern

Ob Staaten, Spekulanten oder Anarchos: Wer die sensiblen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) stiehlt, hat politisches Dynamit in Händen. Die Cyberkriminellen haben über mehrere Monate hin zugeschlagen.
Wirtschaftskommentare

Ein Pearl Harbour im Cyberspace

WikiLeaks ist harmloser Tratsch im globalen Dorf. Gestohlene IWF-Daten aber haben Vernichtungspotenzial.
International

Wie der Verkauf von Adidas Lagarde in die Quere kommen kann

Über der Kandidatur von Christine Lagarde für den Chefposten hängen dunkle Wolken. Der Stolperstein, der Lagarde auf der Zielgeraden noch zu Fall bringen könnte, heißt Bernard Tapie.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.