Die Kandidatin für den IWF-Chefposten ist derzeit in Brasilien, danach geht es nach Indien, China, Russland und Saudi-Arabien.
Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde will als Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) an den eingeleiteten Reformen festhalten. Ihre Kandidatur stehe im Geiste der Reformen, die ihr Vorgänger eingeführt habe, sagte Lagarde am Montag bei ihrem Besuch in Brasilien. Der IWF sollte alle Länder repräsentieren. Brasiliens Finanzminister Guido Mantega hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, dass der Fonds an den Reformen festhält.
Die Reise Lagardes war kurzfristig arrangiert worden. Die 55-Jährige ist auf die Unterstützung des Schwellenlandes angewiesen, wenn sie die Nachfolge ihres zurückgetretenen Landsmannes Dominique Strauss-Kahn an der Spitze des IWF antreten will. Der Zuspruch Brasiliens könnte auch andere Schwellenländer davon überzeugen, für Lagarde zu stimmen. Die Chancen für die Französin, die als erste Frau den IWF leiten könnte, stehen gut. Nach Brasilien wird sie noch Indien, China, Russland und Saudi-Arabien besuchen. Lagarde konkurriert mit dem mexikanischen Notenbankchef Agustin Carstens. Der Mexikaner trifft am Mittwoch in Brasilien ein und wirbt um Unterstützung.
Das IWF-Direktorium hat bis zum 30. Juni Zeit, um einen Nachfolger des über den Vorwurf der versuchten Vergewaltigung gestürzten Strauss-Kahn zu bestimmen.
(APA)