Der Generaldirektor warnt davor, Kommentare von ÖVP- und FPÖ-Politikern über ihn und seinen ORF ernst zu nehmen: "Lasst euch nicht verrückt machen."
Nach dem Abwinken des kolportierten ORF-Generaldirektor-Kandidaten Gerhard Zeiler zeigt sich der amtierende ORF-Chef Alexander Wrabetz betont gelassen. Wrabetz nutzte den APA-Onlinetag, um die anwesenden Gäste zu warnen, sich von "seltsamen Politikeraussagen von ÖVP und FPÖ, von denen man in einigen Zeitungen liest, verrückt machen zu lassen".
Zwei Monate vor der Wahl "lesen Sie sehr viel über den ORF, nicht nur auf den TV-Seiten. Das ist ein Phänomen, das kommt wie der Regen im April und geht auch wieder vorüber. Von dieser Situation sollten Sie sich nicht beunruhigen lassen".
Tatsächlich aber sei der ORF sehr gut aufgestellt und eines "der erfolgreichsten Medienunternehmen Europas" - und das soll er laut Wrabetz auch bleiben. "Der ORF wird sich auch in Zukunft als breit aufgestelltes Unternehmen verstehen", mit einer guten Mischung aus Information und Unterhaltung. Zuversichtlich sei er, dass der Informations- und Kultur-Spartenkanal "im Herbst starten wird", so Wrabetz.
Rund um die anstehende Wahl des ORF-Generaldirektors wird der Republik aus niederer Gesinnung schwerster Schaden zugefügt. Wie lange lässt sich Österreich die Willkür der Kleingeister noch gefallen?
Die FPÖ appelliert an die ÖVP, gemeinsam gegen Generaldirektor Wrabetz zu stimmen. Die Wahl könnte auch Testlauf für eine Ampel-Koalition sein, meinen politische Beobachter.
Gerhard Zeilers klare Worte bei der Absage haben die ÖVP offenbar ermutigt, erst recht einen Gegenkandidaten zum SP-Favoriten Alexander Wrabetz aufzustellen. Genannt werden: Grabner, Grasl, Prantner, Scolik.