"Das war niederträchtig": Nach der verbalen Entgleisung von Kärntens Landeshauptmann verlangen die Volksgruppen-Vertreter eine Entschuldigung.
Der Rat der Kärntner Slowenen verlangt eine Entschuldigung von Gerhard Dörfler (FPK). Der Kärntner Landeshauptmann hatte sich eine verbale Entgleisung geleistet. Nach Dörflers Diktion ist "Inzko" das Unwort des Jahres 2011. Valentin Inzko ist der Obmann des Rates der Kärntner Slowenen.
"Mit dem kaum noch zu unterbietenden verbalen Untergriff hat Dörfler klar zu hören gegeben, wessen Geistes Kind er ist", erklärte am Dienstag Joze Wakounig, Obmann des Volksgruppentages im Rat der Kärntner Slowenen.
"Kesseltreiben gegen den Rat und Inzko"
Anlass für den Ausritt Dörflers war die Ablehnung des derzeit vorliegenden Gesetzesentwurfs zum Volksgruppengesetz durch den Volksgruppentag. Offenbar dürfe keine Kritik an der geplanten "endgültigen Lösung" laut werden, und sei sie noch so berechtigt, meinte dazu Wakounig.
Die "niederträchtige Ausdrucksweise" Dörflers sei jedenfalls eines Landeshauptmannes unwürdig. "Das mindeste, was man von Dörfler verlangen kann, ist eine Entschuldigung in aller Form für diese Entgleisung des Jahres 2011," erklärte Wakounig.
Doch die FPK legte am Dienstag noch einmal nach. "Inzko bleibt das Unwort des Jahres 2011", erklärte Parteiobmann Uwe Scheuch.
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben"
Ob Inzko jemals eine Entschuldigung erhalten wird, ist also höchst fraglich. Immer deutlicher wird dagegen, dass Inzko die geforderten Nachbesserungen im Gesetzesentwurf nicht erhalten wird. Das Ortstafelpaket soll nämlich nicht mehr aufgeschnürt werden, findet die Regierungsspitze. "Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte", meinte etwa Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP).
(APA)