Michael Jacksons Leibarzt gab Fehler zu

Michael Jacksons Leibarzt Fehler
Michael Jacksons Leibarzt Fehler(c) AP (Mario Anzuoni)
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Es sei "dumm" gewesen, nicht früher nach Michael Jackson zu schauen, sagte Conrad Murray in einem Interview, das vor Woche aufgezeichnet wurde.

Der Leibarzt des verstorbenen US-Popstars Michael Jackson hat in einem vor Wochen aufgezeichneten Interview Fehlverhalten am Todestag des Musikers zugegeben. In dem am Donnerstag im britischen Fernsehen erstmals ausgestrahlten Interview sagte Conrad Murray, er habe der Polizei nicht gesagt, dass er Jackson als Einschlafhilfe Propofol gegeben habe, da er dachte, dies sei "nicht wichtig". Außerdem sei er danach "nie gefragt" worden. Murray räumte auch ein, dass es ein Fehler gewesen sei, keine Aufzeichnungen aufbewahrt zu haben. Das sei aber "nicht ursächlich" für den Tod Jacksons.

In der Zeitspanne von einer Stunde und 40 Minuten, die zwischen dem Spritzen des Schlafmittels und dem Notruf vergingen, hat Murray nach eigenen Angaben die Lebenszeichen des Musikers überprüft, bevor er für Telefongespräche ins Nachbarzimmer ging. Er gab zu, dass es "dumm" war, zwischendurch nicht noch einmal nach dem Musiker zu sehen.

Murray war am Montag von einem Gericht in Los Angeles wegen fahrlässiger Tötung an Michael Jackson schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß von bis zu vier Jahren soll am 29. November bekanntgegeben werden. In dem sechswöchigen Prozess waren 49 Zeugen angehört worden. Das am Donnerstag ausgestrahlte Interview wurde bereits acht Wochen vor dem Schuldspruch aufgezeichnet.

Michael Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Narkosemittels Propofol gestorben. Murray gab zu, Jackson als Einschlafhilfe eine kleine Menge Propofol gegeben zu haben. Im Körper des Sängers wurde jedoch eine große Menge nachgewiesen. Die Staatsanwaltschaft machte den Arzt dafür verantwortlich und warf ihm vor, Jackson nach der Gabe von Propofol entgegen ärztlichen Standards unbeobachtet gelassen und damit seinen Tod mit verursacht zu haben. Murrays Verteidiger Ed Chernoff argumentierte, der medikamentensüchtige Jackson könne sich das Mittel selbst gespritzt haben.

(Ag.)

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