Med-Uni Innsbruck: Kampfmaßnahmen stehen im Raum

MedUni Innsbruck Kampfmassnahmen stehen
MedUni Innsbruck Kampfmassnahmen stehen(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Arbeitskampf an der Uni Innsbruck? Die Ärzte gehen wegen der geplanten Streichungen von Nacht- und Wochenenddiensten auf die Barrikaden. Für Mittwoch ist eine Betriebsversammlung geplant.

Die Lage an der Med-Uni Innsbruck spitzt sich zu. Wie ORF Tirol berichtet, wird die Belegschaft am Mittwoch eine Betriebsversammlung abhalten. Das Problem: Die Uni-Leitung hat angekündigt, die Nacht- und Wochenenddienste der Fachärzte ab April einzustellen, falls vom Wissenschaftsministerium nicht bis Ende Februar eine Finanzzusage kommt. Denn: Der Med-Uni fehlen für das laufende Jahr 5,4 Millionen Euro. Durch die angedachten Maßnahmen könnten rund fünf Millionen eingespart werden.

Von den Maßnahmen wären bis zu 240 Mediziner betroffen. Die Ärzte der Med-Uni würden seit Jahren 85 Prozent ihrer Arbeitszeit in der Krankenversorgung leisten. so Rektor Herbert Lochs. Das Gesetz sehe aber nur 70 Prozent vor. Bisher habe man diese Zusatzleistung aus dem Globalbudget aufbringen können, ohne dafür zusätzliche Gelder zu erhalten. "Das geht nicht mehr, denn sonst wäre die Qualität von Lehre und Forschung gefährdet", so Lochs.

Nun steigen die Ärzte auf die Barrikaden. Denn: Durch die angekündigten Dienststreichungen würden sie bis zu einem Drittel ihres Einkommens verlieren. Bei der Betriebsversammlung am Mittwoch werden deshalb auch Kampfmaßnahmen diskutiert - und gegebenenfalls gleich beschlossen.

Med-Uni Wien bekommt Überbrückungshilfe

Ähnliche Probleme hatte kürzlich die Med-Uni Wien: Aufgrund von Budgetproblemen kündigte sie Einsparungen bei den Nachtdiensten, bei Ambulanzen und in der Notaufnahme an - laut Rektor Wolfgang Schütz fehlten für 2012 rund neun Millionen Euro. Die Ärzte reagierten darauf mit Protestversammlungen und drohten Streiks an. Der Konflikt wurde zumindest vertagt: Der Bund gewährt der Uni eine finanzielle Überbrückungshilfe bis Ende 2012.

(Red.)

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