Damaskus lehnt Aufstockung der UN-Mission ab

UN-Beobachter sprechen von Blockaden durch Syrien. Frachtschiff mit für Damaskus bestimmten Waffen wurde gestoppt.

Peking/Damaskus/Ag. Syrien lehnt eine Aufstockung der UN-Beobachtertruppe ab. Es seien weder mehr Beobachter nötig, noch bräuchten diese für die Überwachung der Waffenruhe mit den Rebellen eigene Flugzeuge oder Hubschrauber, sagte Außenminister Walid al-Mualem am Mittwoch bei einem Besuch in Peking. Die bisher angestrebte Zahl von 250 Beobachtern sei vernünftig und ausreichend, so der Außenminister.

Das Vorauskommando der UN-Beobachtermission hat am Montag seine Arbeit aufgenommen. Insgesamt sollen mindestens 250 Beobachter entsandt werden. UN-Chef Ban Ki-moon warnte aber, dass angesichts „der gegenwärtigen Lage und der Größe des Landes“ diese Zahl nicht ausreiche. Zudem beklagten sich die UN-Beobachter, Damaskus blockiere ihre Arbeit. Oppositionelle berichten, dass die Regierung weiterhin Oppositionshochburgen unter Beschuss nimmt.

Am Mittwoch stoppten zudem türkische Behörden das deutsche Frachtschiff „Atlantic Cruiser“, um es nach Waffen zu durchsuchen. Das Schiff soll militärische Ausrüstung aus dem Iran an Bord haben, die für Syrien bestimmt ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ein Bild der Zerstörung in Syrien
Außenpolitik

Aufständische fordern Militärintervention ohne UN-Mandat

Die Rebellen werfen der Regierung von Präsident Assad vor, die Waffenruhe zu brechen. Ein Angriff auf eine Rebellenhochburg steht offenbar bevor.
Reffen der 'Freunde Syriens' in Paris.
Außenpolitik

USA fordern schärfere Sanktionen gegen Syrien

Die UNO und Syrien einigten sich im Grundsatz auf einen Einsatz internationaler Beobachter. Zahl und Ausstattung der Beobachter sind noch strittig.
Symbolbild
Außenpolitik

Syriens Regime akzeptiert 250 UN-Beobachter

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban ki-moon, wirft dem syrischen Regime in Damaskus vor, die schweren Waffen nicht völlig abgezogen zu haben. Die Waffenruhe wurde mehrmals verletzt.
Syriens Präsident Bashir al-Assad
Außenpolitik

UN unterzeichnen mit Syrien ein Beobachter-Abkommen

250 UN-Beobachter sollen nach Syrien. Auch mit der Opposition wird verhandelt. Ban Ki-moon kritisiert das Regime von Präsident Bashir al-Assad wegen der anhaltenden Gewalt.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
Außenpolitik

UN-Generalsekretär: Syrien erfüllt seine Verpflichtungen nicht

Auch nach einer Woche Waffenruhe nimmt das Blutvergießen in Syrien kein Ende. Am Donnerstag tagt die Kontaktgruppe der Freunde Syriens.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.