UN-Beobachter sprechen von Blockaden durch Syrien. Frachtschiff mit für Damaskus bestimmten Waffen wurde gestoppt.
Peking/Damaskus/Ag. Syrien lehnt eine Aufstockung der UN-Beobachtertruppe ab. Es seien weder mehr Beobachter nötig, noch bräuchten diese für die Überwachung der Waffenruhe mit den Rebellen eigene Flugzeuge oder Hubschrauber, sagte Außenminister Walid al-Mualem am Mittwoch bei einem Besuch in Peking. Die bisher angestrebte Zahl von 250 Beobachtern sei vernünftig und ausreichend, so der Außenminister.
Das Vorauskommando der UN-Beobachtermission hat am Montag seine Arbeit aufgenommen. Insgesamt sollen mindestens 250 Beobachter entsandt werden. UN-Chef Ban Ki-moon warnte aber, dass angesichts „der gegenwärtigen Lage und der Größe des Landes“ diese Zahl nicht ausreiche. Zudem beklagten sich die UN-Beobachter, Damaskus blockiere ihre Arbeit. Oppositionelle berichten, dass die Regierung weiterhin Oppositionshochburgen unter Beschuss nimmt.
Am Mittwoch stoppten zudem türkische Behörden das deutsche Frachtschiff „Atlantic Cruiser“, um es nach Waffen zu durchsuchen. Das Schiff soll militärische Ausrüstung aus dem Iran an Bord haben, die für Syrien bestimmt ist.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2012)