Sabine Haag bleibt Interimsleiterin. Von Eike Schmidts Zeit wird wohl nur eine Beethoven-Ausstellung bleiben. Das Ministerium prüft das Rechtliche.
Neue Details in der KHM-Direktorencausa: Nicht erst seit Dienstag, als die „Presse“ exklusiv davon erfuhr, war bekannt, dass der Deutsche Eike Schmidt seinen Posten als KHM-Direktor am 1. November nicht anzutreten gedenkt. Schon in der Woche davor, am 25. September, traf Schmidt die KHM-Kuratoriumsvorsitzende Ulrike Baumgartner-Gabitzer und teilte ihr seine Entscheidung mit. Worauf sie diese ans Büro von Kulturminister Alexander Schallenberg weiterleitete, der in seiner Funktion als Außenminister gerade in New York weilte. Ein Telefonat zwischen dem Minister und Schmidt sei noch nicht zustande gekommen, teilte eine Minister-Sprecherin mit, man stehe aber in Kontakt.
Die Kommunikation mit der Kulturpolitik, gestand Schmidt selbst noch Mittwochabend der APA ein, sei das einzige, das nicht ideal gelaufen sei bei der ganzen Angelegenheit. Seine durch den Regierungswechsel in Italien beeinflusste Entscheidung habe nichts mit Wien, „aber alles mit Florenz zu tun“. Er wisse das KHM bei Sabine Haag in „sehr guten Händen. Es gibt kaum ein Museum, das stabiler aufgebaut ist“. Das wichtigste sei ihm jetzt, die „Wogen in Wien zu glätten“. Und die gingen allerdings in den vergangenen 24 Stunden hoch. Denn auch engsten Mitarbeitern hat der seit September 2017 als KHM-Chef designierte Schmidt bis zuletzt gesagt, dass er nach Wien kommen würde, dass er sich darauf freue.