Der damalige Adidas-Chef gab dem Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß im Jahr 2000 offenbar rund zehn Millionen Euro für Spekulationsgeschäfte.
In der Steueraffäre rund um Uli Hoeneß, des Präsidenten des FC Bayern München, wird ein weiteres möglicherweise pikantes Detail bekannt. Im Jahr 2000 soll ihm Robert Louis-Dreyfus, der damalige Chef des Sportartikelherstellers Adidas, 20 Millionen D-Mark auf einem Konto der Schweizer Privatbankgruppe Vontobel für Spekulationsgeschäfte zur Verfügung gestellt haben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Louis-Dreyfus soll dem Bericht zufolge fünf Millionen Mark auf das Konto überwiesen haben und für Hoeneß einen Kredit von weiteren 15 Millionen Mark durch eine Bürgschaft abgesichert haben. Die "Süddeutsche" berichtet davon, dass sowohl der damalige Adidas-Chef als auch Hoeneß mit diesen umgerechnet zehn Millionen Euro an der Börse, aber auch anderswo spekuliert haben. Nach ein oder zwei Jahren soll Hoeneß dann aber die fünf Millionen und den Kredit zurückgezahlt haben.
Geschäfte mit Adidas im Zwielicht
Pikant ist daran folgendes Detail: Die Geschäfte fallen genau in die Zeit, in der der FC Bayern München mit Adidas über einen Einstieg des Sportausrüsters in die künftige FC Bayern AG verhandelte. 2001 beteiligte sich Adidas dann tatsächlich mit zehn Prozent am Fußballverein, außerdem wurde der Ausrüstervertrag um sieben Jahre verlängert. Die Partnerschaft besteht übrigens bis heute.
Hoeneß-Aussagen von damals klingen heute bedenklich. Er habe die Arbeit mit einem deutschen Unternehmen fortsetzen wollen und dafür höhere Angebote von "zig interessierten Unternehmen" (Anm., darunter auch Nike) ausgeschlagen, zitiert die "Süddeutsche". Hoeneß äußert sich dazu auf Anraten seines Anwalts nicht.
Angeblich wurde er am 20. März festgenommen und nur gegen Zahlung einer Millionen-Kaution auf freiem Fuß gelassen. Der Bayern-Boss will reinen Tisch machen.