OeNB-Gouverneur Nowotny: "Die Rezession ist zu Ende"

OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny
OeNB-Gouverneur Ewald NowotnyAPA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Der "Aufschwung" in Österreich sei zunehmend von der Inlandsnachfrage getragen, so Nowotny. Die Inflation sinkt auf unter zwei Prozent. Das Budgetdefizit fällt durch "positiven Einmaleffekten" geringer aus.

Nach einer zweijährigen Schwächephase werde sich die österreichische Konjunktur nun schrittweise erholen, hält die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick fest. Das Bruttoinlandsprodukt werde nächstes Jahr um 1,6 Prozent wachsen und 2015 um 1,9 Prozent. Das sind um je 0,1 Prozentpunkte mehr als in der letzten OeNB-Prognose erwartet. Heuer erwarten die Ökonomen 0,4 Prozent Wachstum.

Auch die Weltwirtschaft erhole sich nach zwei Jahren wieder und befinde sich derzeit auf einem moderaten Wachstumskurs. Während sich das Wachstum in den Schwellenländern etwas abschwäche, lege die Konjunktur in den Industrienationen - insbesondere in den USA - zusehends zu. Auch der Euroraum erholte sich im zweiten Quartal. "Die Rezession ist zu Ende", sagte OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny am Freitag bei der Präsentation des Ausblicks. Der "Aufschwung" in Österreich sei zunehmend von der Inlandsnachfrage getragen.

Inflation sinkt auf unter zwei Prozent

Die Inflation werde unter jene zwei Prozent sinken, die die Europäische Zentralbank als "Preisstabilität" definiert. In Österreich werde die Teuerung nächstes Jahr 1,7 Prozent betragen und 2015 nur noch 1,6 Prozent. Der Preisauftrieb habe sich während der letzten zwölf Monate beinahe halbiert. Sinkende Energie- und Nahrungsmittelpreise würden zu einer weiteren Abschwächung der Inflationsdynamik führen, so die Analysten. Heuer wird die Teuerung im Jahredurchschnitt 2,1 Prozent betragen.

Der Budgetsaldo sei heuer von "positiven Einmaleffekten" geprägt: Dank der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen und dem Steuerabkommen mit der Schweiz verbessere sich das Budgetdefizit auf minus 1,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. In den Jahren 2014 und 2015 werde sich der Saldo wegen weiterer möglicher Bankenhilfen voraussichtlich auf minus 2,2 Prozent verschlechtern.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

ECB Governing Council member Nowotny addresses a news conference in Vienna
Österreich

War das nun die Krise?

Nationalbank-Chef Ewald Nowotny rief „das Ende der Rezession“ aus. Auch internationale Indikatoren stiften Hoffnung. Das augenscheinlichste Krisenmerkmal – hohe Arbeitslosigkeit – bleibt aber.
ECB Governing Council member Nowotny addresses a news conference in Vienna
Österreich

Nowotny heizt Streit über Größe des Budgetlochs neu an

Statt 18 Milliarden würden nur drei Milliarden fehlen, so der OeNB-Chef. Diese aber „nachhaltig“.
Leitartikel

Leitartikel: Wenn Budgetlöcher einfach so verschwinden

Die Nationalbank sieht das Ende der Wirtschaftsflaute und nur minimalen Budget-Einsparungsbedarf. Geht es noch ein bisschen realitätsfremder?
FILE GERMANY EURO ZONE
Home

Eurozone: Mini-Wachstum im dritten Quartal

Das Bruttoinlandsprodukt im gemeinsamen Währungsgebiet stieg laut Eurostat um 0,1 Prozent gegenüber den Vorquartal.
Österreich

Österreichs Wirtschaft wächst wieder nennenswert

Das BIP legt im dritten Quartal um 0,7 Prozent im Jahresabstand zu. Gegenüber dem Vorquartal stieg die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.