Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzchef Richard Grasl wollen alle Wiener ORF-Standorte in Hietzing zusammenführen.
Fast zehn Jahre diskutiert man im ORF schon, wo der Sender künftig stationiert sein soll. Umzug oder bleiben, wo man ist - das war bislang die Frage. Nun sieht es danach aus, als ob die Debatte in wenigen Tagen beendet sein könnte. Zumindest ORF-intern dürfte eine Entscheidung gefallen sein: Man will "eine Konsolidierung der Wiener Standorte", weil es "die ökonomisch aber auch strategisch sinnvollste Maßnahme für die Zukunft dieses Unternehmens ist". Zusammengeführt werden sollen alle Standorte auf dem bisherigen Hauptsitz am Küniglberg in Hietzing. So steht es in den Schreiben von Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Gasl an das oberste ORF-Aufsichtsgremium, den Stiftungsrat. Zudem Das Schreiben ist eigentlich ein Antrag, mit dem die ORF-Führung die Stiftungsräte auf ihre Aufgabe in der nächsten Sitzung (und letzten dieser Amtsperiode) vorbereitet. Die ORF-Führung "die nächstfolgenden notwendigen Schritte in diese Richtung unternehmen zu können."
Die ORF-Führung erwartet von der Zusammenführung von Fernsehen, Radio und Online auf dem Küniglberg eine deutliche Kostenersparnis. Neben dem ORF-Zentrum am Küniglberg hält der Sender derzeit das Radio-Funkhaus in Wien-Wieden, Ö3 und Teile von ORF-Online sind in Heiligstadt beheimatet.
Abstimmung am 6. März
"Die Konsolidierung der bisherigen Standorte auf dem Küniglberg wird mittelfristig die Aufwendungen des Unternehmens um jährlich 10 Millionen Euro entlasten", betont die ORF-Spitze. "Diese Mittel - investiert in das Programm - und die qualitativen Vorteile aus den redaktionellen und technischen Synergien werden das Unternehmen in der künftig konvergenten Medienwelt weiterbringen." Die Berechnungen und Analysen für diese Entscheidung wurden laut Wrabetz und Grasl "in zwei ausführlichen Sitzungen mit dem Immobilienausschuss des Stiftungsrats beraten und die Ergebnisse plausibilisiert".
Der ORF-Stiftungsrat soll nun in seiner nächsten Sitzung am 6. März über den Antrag und das Vorhaben abstimmen. Eine Mehrheit des Gremiums ließ bereits in der Vergangenheit Zustimmung für einen gemeinsamen Standort am Küniglberg erkennen. "Im Kern geht es darum, ob wir integriert arbeiten wollen. Das ist ein ganz wichtiges Projekt, um den ORF langfristig zukunftssicher aufzustellen", meinte ORF-Chef Wrabetz zur Standort-Frage schon am Freitag bei der Präsentation des vorläufigen ORF-Jahresergebnisses vor Journalisten.
(APA/red. )