Gesundheit

Mindestpreis für Alkohol?

Der Alkoholkonsum in Europa ist überdurchschnittlich hoch.
Der Alkoholkonsum in Europa ist überdurchschnittlich hoch. IMAGO/Silas Stein
  • Drucken

Alkoholbedingte Todesfälle sollen verringert, Weinproduzenten geschützt werden.

Ein Glas Wein zum Essen, danach ein Verdauungsschnaps: Der Alkoholkonsum in Europa ist überdurchschnittlich hoch, was auch gesundheitliche Folgen nach sich zieht. Laut Schätzungen der OECD könnten in den nächsten 30 Jahren jährlich rund 1,1 Millionen Menschen an Alkoholmissbrauch sterben.

Nun gibt es eine neue, konkrete Forderung zur Eindämmung des Konsums: Wie die Webseite „euractiv“ berichtet, will der französische Europaabgeordnete Cyrille Isaac-Sibille von der liberalen Fraktion „Renew Europe“ einen EU-weiten Mindestpreis für Alkohol einführen – einerseits, um die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle zu begrenzen, andererseits, um die Weinindustrie zu schützen.

Der Mindestpreis soll demnach auf Basis des Alkoholgehalts festgelegt werden: Das französische Amt für die Bekämpfung von Drogen und Suchtverhalten rechnet vor, dass 50 Cent pro Alkoholeinheit zu einer Verringerung der alkoholbedingten Krebssterblichkeit um mehr als ein Fünftel führen würde.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert eine „Alkoholeinheit“ mit mehr oder weniger zehn Gramm reinem Alkohol (Ethanol). Das entspricht etwa einem kleinen Bier (25cl) oder zehn Zentiliter Wein. Männer sollten am Tag laut WHO-Empfehlung nicht mehr als 2,5 Alkoholeinheiten trinken, Frauen lediglich 1,5.

Auch die WHO hält einen Mindestpreis für alkoholische Getränke für sinnvoll, weil das, so das Argument der Organisation, die wirksamste Maßnahme gegen billige, hochprozentige Getränke sei.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.