Black Monday

Ist der ATX wirklich so schlecht?

Heimische Aktien sind zuletzt nicht rasend gestiegen. Doch inklusive Dividenden zeigt sich ein besseres Bild.
Heimische Aktien sind zuletzt nicht rasend gestiegen. Doch inklusive Dividenden zeigt sich ein besseres Bild. Clemens Fabry
  • Drucken

Im Vergleich mit dem DAX muss sich der heimische Index nicht verstecken. Doch gab es Phasen, in denen man nicht hätte investieren sollen.

Im Nachhinein weiß man vieles besser: Vor zehn Jahren hätte man Nvidia, AMD oder Tesla kaufen sollen, vor 20 Jahren Apple oder den Red-Bull-Konkurrenten Monster Beverage. Österreichische Aktien wären keine so gute Wahl gewesen. Seit zehn Jahren ist der ATX um ein mageres Fünftel gestiegen, seit 20 Jahren hat er sich immerhin mehr als verdoppelt. Nun gibt es auch Dividenden. Rechnet man die ein, kommt man in zehn Jahren auf ein Plus von 60 Prozent und in 20 Jahren auf eine Fast-Vervierfachung. Das ist nahezu so gut wie beim deutschen DAX, in den die Dividenden automatisch eingerechnet werden.

Doch lässt sich auch der US-amerikanische S&P 500 als Total-Return-Index (also mit Dividenden) berechnen. Und dann kommt man auf eine Verdreifachung in zehn und eine Versechsfachung in 20 Jahren. Hinzu kommt, dass der S&P nahe einem Allzeithoch notiert, der ATX seines aus dem Jahr 2007 aber nie mehr erreicht hat. Nach der Jahrtausendwende war ein Osteuropa-Hype aufgekommen. Anleger dachten, dass österreichische Unternehmen, die überdurchschnittlich stark in osteuropäischen Ländern engagiert waren, besonders vom starken Wirtschaftswachstum in diesen Ländern profitieren würden. Die Unternehmen versuchten, in möglichst vielen Regionen möglichst groß präsent zu sein – und überhoben sich mitunter.

Als die Finanzkrise ausbrach, stürzten vor allem Banken und Immobilienfirmen – die im ATX überdurchschnittlich stark vertreten sind – ins Bodenlose und haben sich zum Teil nie mehr erholt. Die Papiere der Raiffeisen Bank International und der Immofinanz sind jetzt noch billiger zu haben als vor ihren damaligen Höhenflügen. Immerhin ist die Immofinanz heuer bis dato mit einem Plus von 60 Prozent der beste unter den 20 Werten, die derzeit im ATX erfasst sind.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.