Medienskandal

Wie Putin einen deutschen TV-Journalisten „gekauft“ hat

Hubert Seipel in einem Interview mit Wladimir Putin in Wladiwostok vor neun Jahren.
Hubert Seipel in einem Interview mit Wladimir Putin in Wladiwostok vor neun Jahren. EPA/Mikhail Klementyev
  • Drucken

Hubert Seipel, preisgekrönter TV-Journalist und Buchautor mit Nähe zum Kremlchef, bezog aus Russland 600.000 Euro für ein Buchprojekt. Es war kein Einzelfall.

Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar fuhr Hubert Seipel dem ukrainischen Botschafter in Österreich im ORF-Diskussionsformat „Im Zentrum“ in die Parade. Die Eskalation des Ukraine-Kriegs sei eine Mär, sagte der deutsche Fernsehjournalist, Buchautor und angebliche Putin-Kenner. Als ihm Wassyl Chymynez widersprach, warf Seipel ihm vor, ihm fehle jeder Bezug zur Realität. Der Diplomat bewahrte die Fassung. Dabei hatte der Journalist schon im Februar 2022, unmittelbar vor der Invasion, an gleicher Stelle einen möglichen Krieg als „Hysterie“ abgetan.

Am Ende der TV-Debatte zitierte Moderatorin Claudia Reiterer aus „Imagine“, John Lennons Friedenshymne, was manchen unpassend erschien. Nun stellt sich eine andere Frage, die sich einigen damals aufgedrängt haben mag: Stell dir vor, Seipel ist ein von Russland gedungener Journalist und verbreitet das Narrativ des Kreml im deutschsprachigen Fernsehen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.