Vereinigte Arabische Emirate

COP28: Litauen, Lettland und Polen boykottieren Gruppenfoto, der Iran gleich den ganzen Klimagipfel

Das Gruppenfoto anlässlich der Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das Gruppenfoto anlässlich der Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.Reuters / Amr Alfiky
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Der Weltklimagipfel ist geprägt von diplomatischen Scharmützeln. Die Vertreter dreier EU-Staaten wollen nicht mit dem belarussischen Machthaber Lukaschenko abgelichtet werden. Der Iran will protestiert gegen Israels Vorgehen gegen Gaza.

Die Präsidenten von Litauen, Lettland und Polen haben auf der Weltklimakonferenz in Dubai das gemeinsame Familienfoto boykottiert. Nach Angaben der litauischen Präsidialkanzlei in Vilnius lehnten die Staatsoberhäupter drei EU- und NATO-Staaten die Aufnahme ab, weil sie nicht zusammen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf einem Bild sein wollten.

„Lukaschenko gehört nicht zu der Familie, zu der wir gehören wollen“, wurde der litauische Präsident Gitanas Nauseda in einer Mitteilung zitiert. „Es wäre heuchlerisch, Seite an Seite mit dem Anführer eines Landes zu stehen, das zum Brückenkopf der russischen Aggression gegen die Ukraine wurde, und als ob nichts geschehen wäre, über die Zukunft der Welt und den Klimawandel zu diskutieren“, erklärte Nauseda litauischen Medienberichten zufolge weiter. „Das belarussische Regime trägt zur Zerstörung der Zukunft der Welt bei und ist zusammen mit Russland verantwortlich für das, was in der Ukraine geschieht.“

Litauen, Lettland und Polen sind direkte Nachbarländer von Russlands engem Verbündeten Belarus. Die drei Länder sind seit 2021 an ihren Grenzen mit Migranten konfrontiert, die unerlaubt in die EU einreisen wollen. Sie beschuldigen Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben. Die drei Staaten hatten zusammen mit Estland und der Ukraine am Donnerstag auch das Ministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Skopje boykottiert, weil der nordmazedonische Vorsitz dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Teilnahme ermöglicht hat.

Teilnahme der Israelis läuft „Zielen und Leitlinien der Konferenz zuwider“

Aus Protest gegen die Teilnahme von Vertretern des israelischen Staates hat zudem die iranische Delegation nach Medienberichten am Freitag die Verhandlungen bei der UNO-Klimakonferenz in Dubai verlassen. Der iranische Energieminister, Ali Akbar Mehrabian, erklärte als iranischer Delegationsleiter nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA, dass die Teilnahme der Israelis „den Zielen und Leitlinien der Konferenz zuwider“ liefen.

Zuvor hatte die iranische Agentur bereits gemeldet, dass der iranische Präsident Ebrahim Raisi „wegen der Einladung von Vertretern des zionistischen Regimes“ nicht an der UNO-Klimakonferenz teilnehmen werde. Der Iran erkennt Israel als Staat nicht an. Im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen unterstützt Teheran die Palästinenserorganisation. Eine direkte Beteiligung des Iran an den Vorbereitungen zum blutigen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten bestreitet Teheran.

Bei der Klimakonferenz in Dubai werden rund 180 Staats- und Regierungschefs erwartet. Der israelische Präsident Isaac Herzog ist bereits vor Ort. (APA)

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