Militäranalyse: Kriegschancen

Welche Chancen Kriegs-Simulationen dem „Igel“ Taiwan gegen China geben

Artillerieschießen an der Südküste Taiwans.
Artillerieschießen an der Südküste Taiwans.REUTERS
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Die Machtverhältnisse haben sich seit Langem gedreht, Taiwan dürfte einer Invasion Chinas nur wenige Wochen bis zu etwa drei Monaten standhalten. Eventuell droht ein Partisanenkrieg. Westliche Planspiele kommen bezüglich eines Eingreifens des regionalen US-Militärs zu unterschiedlichen Prognosen. Eine Analyse.

Solche Fotos wie oben zeigen, wie man es besser nicht macht: Drei Dutzend gezogene Feldhaubitzen vom wirklich angejahrten US-Modell M114, Kaliber 155 Millimeter, gebaut in den 1940/50er-Jahren, stehen irgendwo im Süden Taiwans in Ufernähe und feuern aufs Meer hinaus – kaum bis gar nicht getarnt und dicht nebeneinander stehend auf freiem Feld.

Das Schießen war Teil von Manövern, die im Sommer 2022 angesichts damals beispiellos großer See- und Luftmanöver Festlandchinas im Umkreis der Insel stattfanden. Im Ernstfall würden diese Kanonen wohl nicht lange donnern: Taktisch derart unsinnig aufgestellt, wären sie leichte Beute etwa von Bomben, Marschflugkörpern und schiffsgestützten Boden-Boden-Raketen. Ihre rund 14 Kilometer Schussweite sind für heutige schwere Artillerie dieses Kalibers auch schon mehr als unterdurchschnittlich. Im Ernstfall würden sie so vermutlich nie auf Schiffe schießen, weil sie schon zerstört wären, bis der Gegner in Reichweite ist.

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