Unter 20 Euro

Lokalkritik im Tacos Caspar: Rustikale Tacos undercover

Tacos Caspar im Café Caspar
Tacos Caspar im Café CasparClemens Fabry
  • Drucken

Nach einem Pop-up servieren Chelsea Frischknecht und José Fuentes im Café Caspar Tacos. Auch für Korianderallergiker geeignet.

Angefangen hat alles mit einem einzigen Tag: einem Taco-Pop-up, das das US-amerikanisch-guatemaltekische Duo Chelsea Frischknecht und José Fuentes vor ein paar Monaten veranstalten: um mit Margheritas, Musik und dem mexikanischen Nationalgericht den Cinco de Mayo zu feiern, den inoffiziellen Feiertag der mexikanischen oder überhaupt lateinamerikanischen Diaspora.

Das Pop-up lief gut, also ging man einen Schritt weiter: Im Café Caspar in der Grillparzerstraße wird seit vergangenem Herbst abends die Speisekarte von Tacos Caspar ausgeteilt, mit allerhand mexikanisch inspirierten Köstlichkeiten, vor allem natürlich: Tacos, also kleinen Maisfladen, belegt mit Rind, Schwein oder auch vegetarisch. Die Tacos sind hier offensichtlich hausgemacht, vielleicht ein bisschen gar rustikal-kernig. Sie heben sich aber jedenfalls positiv von den geschmacklosen Lappen ab, die man sonst häufig vorgesetzt bekommt. Sie kommen wie üblich im Dreierpack, bei den Füllungen funktionieren manche besser als andere.

Tacos mit Chiles rellenos: Knusper!
Tacos mit Chiles rellenos: Knusper!Bernadette Bayrhammer

Beef Birria (geschmortes Rindfleisch) ist sehr viel Fleisch, und das ist leider ein bisschen eintönig (14,50). Chicken Al Pastor punktet dagegen mit seiner tiefroten, süß-scharfen Ananassalsa, die das zarte Hühnerfleisch umgibt, davon will man mehr (13,80 Euro). Chile Relleno ist der ungewöhnlichste und gleichzeitig harmonischste Taco: Belegt mit einer gefüllten, herausgebackenen Paprika balancieren sich hier Knusprig- und Saftigkeit aus (12,50). Frittierter Karfiol im Bierteig ist fettig, knusprig, gut (7,20 Euro), die Käsesalsa zu den Tacos spaltet die Geister (6,50 Euro). Spätestens damit ist man pappsatt. Es gäbe noch fudgy Brownies (4,20 Euro).

Dass der Service angesichts eines gesteckt vollen Lokals ein bisschen ins Schwimmen kam, kann passieren. Eine Kellnerin, die selbst keinen Koriander mag und daher entsprechende Wünsche sehr ernst nimmt, ist aber sogar dann ein großes Plus. Also: Solide, mexikanisch inspirierte Küche, vor der sich auch Korianderallergiker nicht fürchten müssen.

Tacos Caspar im Café Caspar, Grillparzerstraße 6, 1010 Wien. Dienstag bis Sonntag 1723.00 Uhr. www.tacoscaspar.com

diepresse.com/essen

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Unkompliziert Essen

Lokalkritik im Comal Mexicano: Diese Tacos sind wirklich spitze

Das Comal Mexicano hat sich vergrößert. Das neue Lokal im vierten Bezirk brummt, völlig zu Recht: Die Tacos sind nämlich absolute Spitze – vor allem zwei Varianten.
Wenn es hier voll ist, kommt man leicht ins Gespräch.
Unkompliziert essen

Lokalkritik in La Paninoteca: Ein Sandwich zum Aperitivo

Es kann nie genug Aperitivo-Lokale geben. In der Kaiserstraße hat mit La Paninoteca ein weiteres aufgesperrt: mit Sandwiches, Feinkost und Potenzial für gute Stimmung.
In der offenen Küche werken Pavel Kolesnik und Jarryd Jason Schott
Lokal-Kolorit

Lokalkritik im Delicatessen: Aufregendes am Spittelberg

Alles andere als Fadgas verströmt das Delicatessen in einer der schönsten Gassen Wiens – bisher aber nur beim Essen.
Unter 20 Euro

Lokalkritik im Goldstück: Das Lokal brummt

In der Marxergasse ist Das Goldstück in ein hübsches Ecklokal gezogen. Vor allem junge Mütter dürften sich hier wohlfühlen, kein Wunder bei dem guten Essen.
Stefan Sigl kocht im Kråmerladen auf Gut Wildshut
Lokal-Kolorit

Lokalkritik im Wildshut: Aus dem Steirereck an die Grenze

Hechtnockerl und Feigenblatt: An der Grenze zu Bayern kocht ziemlich unbemerkt ein ehemaliger Steirereck-Koch.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.