Geburtstag

Harry Styles wird 30, der Advokat der sanften Männlichkeit

Harry Styles live in der Vereinigten Staaten.
Harry Styles live in der Vereinigten Staaten. Photo by Kevin Mazur/Getty Images for Harry Styles
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Vor knapp zwei Jahren erreichte Styles wohl die Spitze seiner Karriere. Begonnen sein Siegeszug schon im zarten Alter von 16. Nun ist der Popstar 30 geworden.

Harry Styles war 16 Jahre jung als er bei der britischen Casting-Show „The X Factor“ teilnahm, damals jobbte er nebenbei in einer Bäckerei. Gemeinsam mit vier anderen Buben holte er unter dem Bandnamen One Direction Bronze im Bewerb. Sony Music schien aber begeistert genug: Es winkte ein Plattenvertrag über zwei Millionen Pfund. Und freilich eine ganze Schar junger, primär weiblicher Fans, die sie zu bedienen wussten. Mit dem Nebenjob war fortan Schluss.

Sänger Harry Styles vor gut zehn Jahren.
Sänger Harry Styles vor gut zehn Jahren. Imago / Genin Nicolas/abaca

Die erste Nummer „What Makes You Beautfiul“, eine Ode an die Schönheit und die unbegreiflichen Selbstzweifel des Liebesobjekts, landete in Großbritannien und Irland direkt auf Platz eins der Charts. Es folgten eine erste Platte und Tour. Ein letztes Album erschien 2015, „Made in the A.M.“, für 2016 gab One Direction eine langfristige Pause bekannt.  

Solo in Richtung Himmel

Gleichzeitig der Beginn von Styles Solokarriere, einer überaus erfolgreichen sogar. Die erste Single „Sign Of The Times“ erklomm 2017 abermals direkt die Spitze der britischen Charts, in Österreich gelang ihm das fünf Jahre später mit „As It Was“. Im selben Jahr spielte er vor 16.000 Menschen in der Wiener Stadthalle, die „Presse“ lobte damals Stimme wie Charme des Künstlers. Nur ein Jahr später lockte der Star gar 60.000 Fans ins Wiener Ernst-Happel-Stadion. Da wurde er dann schon als König des Pop rezitiert. Als perfektes Konzert, das aber fast ins Auge ging, beschrieb die „Presse“ die Veranstaltung 2023.

Der eingängige Pop mit Anleihen an die Achtzigerjahre brachte ihm auch Lob vonseiten anderer Kritiker ein, ebenso kann er stillen Folk („From The Dining Table“ oder „Cherry“). Sein gutes Image abseits der Musik spielt obendrein in den Soloerfolg des heute 30-Jährigen mit rein.

„Treat People With Kindness“, heißt ein Song von Styles, es scheint wohl auch sein Motto als Bühnenfigur zu sein. Der betont makellose Popfigur hat sich die „Presse“ schon einmal eingängig gewidmet. Nur ein paar Beispiele: Er spricht öffentlich über seine Erfahrungen mit Therapie; Models, mit denen er für ein Musikvideo zusammenarbeitete, nannten ihn den „König der Einvernehmlichkeit“ – er habe immer gefragt, ob es in Ordnung sei, bevor er sie etwa entsprechend einer Regieanweisung angreifen sollte (Stichwort: Consent).

Damit ist er recht zeitgeistig unterwegs. Und der wohl berühmteste Advokat einer neuen, sanften Männlichkeit, die auch anderen Hollywood-Lieblingen wie den beiden Schauspieler Jeremy Allen White („The Bear“) und Jacob Elordi („Saltburn“, „Priscilla“) zugeschrieben wird. Modisch gesehen ist er der androgynste von den Dreien, überzeugte schon mit Perlenketten, Plüsch und Kleidern, gar als erster Mann am Cover der „Vogue“.

Seit seinem letzten Tour-Termin ist es um den Popstar stiller geworden. Jüngste Schauspielversuche etwa in Christopher Nolans Kriegsfilm „Dunkirk“ oder Olivia Wildes Thriller „Don‘t Worry Darling“ waren nur mäßig erfolgreich. Die Musik ist wohl sein Metier. Vielleicht ist seine große Zeit gar schon vorbei? Das wird sich wohl erst beim nächsten Projekt zeigen. Inzwischen bleibt es einem nur, ihm alles Gute zum Dreißiger zu wünschen. (evdin)

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