Zwei Jahre Ukraine-Krieg

Österreich sagt Ukraine „unerschütterliche Solidarität“ zu

Bundespräsident Van der Bellen bei seinem Besuch in der Ukraine 2023.
Bundespräsident Van der Bellen bei seinem Besuch in der Ukraine 2023.APA / Comyan / Roland Schlager
  • Drucken

Außenminister Alexander Schallenberg fordert Russland auf, den Krieg zu beenden. Präsident Van der Bellen lobt den „heldenhaften Widerstand“ der Ukrainer. SPÖ-Chef Babler verzichtet auf eine klare Unterstützungsbotschaft.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) haben der Ukraine zum Anlass des zweiten Jahrestags des russischen Überfalls auf die Ukraine die „unerschütterliche Solidarität“ Österreichs zugesagt. „Russland hat diesen illegalen Angriffskrieg begonnen. Und es ist Russland, das ihn beenden muss“, betonte Schallenberg in einer Videobotschaft, die am Samstag auf X (vormals Twitter) veröffentlicht wurde.

Van der Bellen erklärte in einer eigenen Videobotschaft, die laut Präsidentschaftskanzlei auch im ukrainischen TV verwendet wird, an die Ukrainer gerichtet: „Die Ukraine gehört zur europäischen Familie.“ Russland habe vor zwei Jahren „einen ungerechtfertigten und abscheulichen Angriffskrieg“ begonnen. Der Bundespräsident sprach von zwei Jahren „mit unermesslichen menschlichen Verlusten und Leiden“. Er lobte den „heldenhaften Widerstand“ der Ukrainer. „Ihr Opfer darf nicht vergeblich sein.“

Schallenberg: „Sinnloser Krieg“

Schallenberg sprach von einem „sinnlosen Krieg“. „Nach zwei Jahren Kämpfen ist Russland einem Sieg in diesem Krieg keinen Schritt näher gekommen.“ Österreichs Unterstützung für die Ukraine bleibe „so unerschütterlich wie am Tag eins“, erklärte Schallenberg weiter. Österreich stehe der Ukraine in ihrem Kampf für Freiheit, Souveränität und territoriale Integrität bei. „Die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine haben einen gerechten und dauerhaften Frieden verdient.“

FPÖ-Haltung zu Putin als „Sicherheitsrisiko“

Die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, betonte zum Jahrestag, dass die Ukraine „nicht in die blutigen Hände von Diktator Putin“ ausgeliefert werden dürfe. „Wenn Russland seine Kriegsziele erreicht, wäre der ukrainische Staat und die ukrainische Identität Geschichte“, erklärte Ernst-Dziedzic am Samstag in einer Aussendung. „Der Beistand mit der Ukraine ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern eine sicherheitspolitische Verpflichtung“, meinte Ernst-Dziedzic. Sie forderte einen breit getragenen politischen Willen und gesamtgesellschaftlichen Konsens für den vollkommenen Ausstieg Österreichs aus russischen Gasimporten. Und sie bezeichnete es auch als „Sicherheitsrisiko“, dass die FPÖ nie auf Distanz zum russischen Präsidenten Wladimir Putin gegangen sei.

Babler betont Neutralität Österreichs

SPÖ-Chef Andreas Babler vermied in seiner Stellungnahme zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns ein klares Statement der Unterstützung des angegriffenen Landes. In einem Post auf X verurteile er die „Menschenrechtsverbrechen“ sowie das Kriegsleid, das „für uns niemals zu Gewohnheit werden“ dürfe. „Die Ukraine hat das Recht auf Selbstverteidigung. Es geht um Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit“, so Babler. Österreich habe als neutraler Staat und UNO-Sitz eine besondere Verantwortung. „Wir müssen humanitäre Hilfe leisten und beim Wiederaufbau der Ukraine tatkräftig mitwirken. Es gilt, diplomatische Verhandlungen zu forcieren und für eine umfassende Friedenslösung einzutreten, die die militärische Aggression Russlands nicht belohnt.“

Kickl kritisiert „Kriegstreiberei der EU“

FPÖ-Bundesparteiobmann Klubobmann Herbert Kickl kritisierte angesichts hunderttausender Opfer auf beiden Seiten die „Kriegstreiberei der EU“. „Anstatt von Beginn an Druck zu machen und beide Kriegsparteien zu ernst gemeinten Verhandlungen zu bringen, hat die EU-Kommission durch immer mehr Waffenlieferungen die Eskalationsspirale noch weiter forciert“, erklärte Kickl in einer Aussendung. Zu glauben, dass ein Krieg mit Waffenlieferungen rasch zu Ende gehe, sei „hanebüchen und verantwortungslos“. Ein „freiheitlicher Volkskanzler hätte längst das neutrale Österreich als Ort für Friedensgespräche angeboten und den Versuch unternommen, einen Waffenstillstand als ersten Schritt in Richtung Frieden zu erreichen“. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.