In Wiener Neustadt geht's für die SPÖ gegen neun Listen um die Absolute im Gemeinderat.
Wiener Neustadt. Mit knapp 36.500 Wahlberechtigten ist es die größte der 570 Kommunen, in der am 25. Jänner die Gemeinderäte gewählt werden. Der Wahlkampf um die politische Machtverteilung in Wiener Neustadt im südlichen Niederösterreich wird aber nicht nur deswegen zum Prestigeduell zwischen Rot und Schwarz. Das ist es schon deswegen, weil die ÖVP sogar ihren Klubobmann im Landtag, Klaus Schneeberger, einen Wiener Neustädter, als schwarzen Herausforderer in das Rennen um Wiener Neustadt schickt. Umgekehrt steht für die SPÖ mit Bürgermeister Bernhard Müller die absolute Mehrheit auf dem Spiel, die bei der letzten Wahl 2010 mit 48,4 Prozent noch knapp gehalten werden konnte.
Heuer zehn Listen
Einfacher wird es für den SPÖ-Stadtchef und die Sozialdemokraten, die 21 der 40 Sitze im Gemeinderat in Wiener Neustadt halten, am 25. Jänner sicher nicht werden. 2010 hat die SPÖ Verluste von 13,2 Prozentpunkten hinnehmen müssen.
Bei der heurigen Wahl streben immerhin zehn Listen mit ihrer Kandidatur bei der Gemeinderatswahl den Einzug in das Stadtparlament an. Dort sind bisher sechs Parteien vertreten: Neben der SPÖ mit 21 Mandataren hält die ÖVP zehn Sitze, die FPÖ vier, Soziales Neustadt Liste Sluka-Grabner drei, Grüne sowie Liste Haberler je ein Mandat.
Wie wichtig die Kampfzone Wiener Neustadt für SPÖ und ÖVP ist, zeigt sich an einem weiteren Umstand. Beide Parteien eröffneten mit ihren Landeschefs, Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und Matthias Stadler (SPÖ), der Bürgermeister im am 25. Jänner wahlfreien St. Pölten ist, nach den Feiertagen am Mittwochabend den Wahlkampf. St. Pölten wählt wie Krems und auch Waidhofen an der Ybbs an einem anderen Termin. (ett)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.01.2015)