Der Freiheitliche Obmann trat beim Politischen Aschermittwoch der AfD auf. Er wolle der Partei ein „ehrlicher Freund“ sein.
Osterhofen. Es gilt nicht nur für die FPÖ, aber auch: Wenn man schon den einen oder anderen Auftritt des Parteichefs gesehen hat, wird man die eine oder andere Pointe nicht zum ersten Mal hören. Es schadet also nicht für den Redner, die Locations zu wechseln. Oder gar das Land: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache heizte beim Politischen Aschermittwoch der deutsche AfD am Mittwoch in Osterhofen ein. Seine in Österreich schon bekannten deftigen Sager waren für das Publikum in Bayern noch neu und kamen gut an.
Strache selbst stellte sich vor den rund 1000 Besuchern als wahrscheinlichen Kanzler vor. Zu Beginn lobte er die AfD als einzige – im wahrsten Sinne der Abkürzung – Alternative für Deutschland und sicherte ihr zu, ein ehrlicher Freund, Unterstützer und verlässlicher Partner zu sein. Er traute ihr über 100 Mandate bei der Bundestagswahl im Herbst zu, weil sie auf die Bürger höre und ihre Mitbestimmung fordere.
Die in Bayern dominierende CSU sei zwar nicht so „weichgespült“ wie die Schwesterpartei CDU – aber „wie ein Soletti überall dabei“. Die Politiker von CSU und ÖVP würden lügen, und danach am Sonntag beichten gehen. Zum als „Hoffnungsträger“ gehandelten SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz stellte er fest: „So hoffnungslos möchte ich nicht sein“. Er sei die „fleischgewordene Union Brüsseler Prägung“ und könne nicht die Zukunft Deutschlands sein.
„Wir wollen es nicht schaffen“
Das sei auch „Mutti“ (also Angela Merkel) nicht. Zu ihrer Aussage „Wir schaffen das“ meinte er: „Wir schaffen das nicht und wollen das auch nicht schaffen“. Das könne nicht Dummheit gewesen sein, „ich unterstelle ihr Absicht“, erklärte Strache. Sie habe den deutschen Haustürschlüssel in Brüssel abgegeben. Dann schwenkte er auf seine bekannten Pointen zu den Themen Asyl, Islam und Türkei um: Die „Völkerwanderung ist gelebter Irrsinn“. Es gelte der Grundsatz „willst Du eine soziale Wohnung haben, musst Du ein Kopftuch tragen“.
Das Publikum reagierte mit kräftigem Applaus, von dem der Österreich-Gast mehr bekam als Petry, und „Zugabe“- sowie „Strache“-Rufen. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.03.2017)