Bildung

Digitalisierung: Das Schulsystem lernt schön langsam

(c) imago/Action Pictures
  • Drucken

Erst im Herbst startet eine Digitaloffensive. Eine Geschichte über digitale Muster- und Problemschüler.

Wien. Politikerbesuche in Schulen sind keine Seltenheit. Das bringt immer gute Pressefotos. Auffallend oft waren sie – vom Bundeskanzler über diverse Minister abwärts – zuletzt in Laptop- und Tabletklassen zu Gast. Dort, bei den elektronischen Musterschülern, lässt sich die Digitalisierungsoffensive eben besonders gut verkaufen. Doch wie sieht die Situation eigentlich in den Klassenzimmern hinter dem Vorhang aus?

„Mir ist nicht bekannt, dass bislang irgendetwas abgesehen von Hochglanzbroschüren in den Schulen angekommen ist“, sagt der gewohnt kritische Pflichtschullehrergewerkschafter Paul Kimberger. Internationale Vergleichszahlen geben ihm recht. Laut „Nationalem Bildungsbericht 2015“ liegt Österreich beim Einsatz von digitalen Medien im Unterricht an drittletzter Stelle – nur vor Luxemburg und Polen. Lediglich 22 Prozent der 14-Jährigen gaben an, dass ihre Lehrer in mehr als einem Viertel der Schulstunden digitale Medien nutzen. Im Bildungsministerium ärgert man sich über die Zahlen im Bericht. Die seien nämlich aus dem Jahr 2011. Es gebe mittlerweile schon neuere. Bessere. Da liege Österreich über dem OECD-Schnitt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fortschritt

Visionärer Sport: Sind Roboter die besseren Referees?

Computergestützte Assistenzsysteme sind weiter auf dem Vormarsch. Dabei können sie Schiedsrichtern Entscheidungen abnehmen, aber auch für durchaus große Verwirrung sorgen. Denn: Fehler passieren nicht nur Menschen.
„Alles andere war Gaslicht“: Dirigent Herbert von Karajan, stets ein Freund des technischen Fortschritts, mit Sony-Chef Akio Morita bei der Präsentation der ersten CD 1981.
Musiktechnik

Herrlich stirbt Tristan nach dem Tod der CD

Den zweiten digitalen Absprung hat die Tonträgerindustrie lange versäumt. Hi-Fi-Konsumenten umgehen die CD immer öfter. Doch endlich veröffentlichen große Labels hoch auflösende, lebendiger klingende Musikdateien.
Blockchain

„Wer in Österreich etwas startet, braucht Schutz vor der Behörde“

Das Rennen um die nächste Online-Revolution hat begonnen. Bei Bitcoin und Blockchain steht Österreich ganz gut da. Weil es nur wenige, aber klare Regeln gibt.
Datensicherheit ist in vielen Unternehmen eine ungeahnte Schwachstelle.
Datenschutz

Firmen haben Daten nicht im Griff

Die neue Rechtslage zwingt Betriebe, Ordnung in ihre Datenanwendungen zu bringen. Das verursacht viel Aufwand, bringt aber auch Nutzen, sagen Experten.
Fahrerloser Bus im Test: Der Navya, der schon in Salzburg unterwegs war, soll ab Mitte 2019 in der Seestadt Aspern fahren. [
Österreich

Die digitale Zukunft des Stadtverkehrs

Der erste selbstfahrende Linienbus startet 2018, die U5 wird ohne Fahrer unterwegs sein: Die Digitalisierung verändert den Stadtverkehr, für Menschen ist das gewöhnungsbedürftig.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.