Seit Freitag zieht ein „Geostorm“ über die Kinoleinwände. Desaster waren schon immer ein beliebtes Filmmotiv – nicht zuletzt aufgrund ihrer inhärenten Spektakelwerte. Ein kleines Katstrophenkompendium.
2012
Von Roland Emmerich, 2009
Auf Netflix
Roland Emmerich ist Hollywoods unumstrittener Katastrophenkönig – und das, obwohl er nur vier Filme gedreht hat, die wirklich dem Desasterporno-Genre zugeordnet werden können. Doch die zügellose Zerstörungswut von „Independence Day“ und „The Day After Tomorrow“ war so stilprägend, dass der zweifelhafte Ehrentitel liegt und pickt. Sieht man heute Flutwellen oder Tornados auf einem Filmplakat, denkt man an Emmerich. Und in vielen Fällen liegt man richtig. Ein Beispiel wäre „Geostorm“, die jüngste Verwüstungsorgie der Traumfabrik. Sie stammt von Dean Devlin, einem – wie könnte es anders sein – langjährigen Mitstreiter des deutschstämmigen Regisseurs. Doch egal, wie hoch darin die Wellenkämme sind: Mit „2012“ kann „Geostorm“ nicht mithalten. Denn „2012“ ist Emmerichs Pièce de résistance, sein trashigstes und bestes Werk zugleich. Es nutzt einen haarsträubenden Verschwörungsplot rund um die Weltuntergangsprophezeiungen des Maya-Kalenders als Vorwand für die ultimative Katastrophe: Blitze schlagen in abstürzende Flugzeuge ein, Tsunamis ergießen sich über Vulkanausbrüche, Wirbelstürme fegen durch Waldbrände. Selten war die Apokalypse so albern – und so ansehnlich. Ein Guilty Pleasure par excellence.
Into the Inferno
Von Werner Herzog, 2016
Auf Netflix