Im US-Laufbildsektor häufen sich Geschichten über Erfahrungswelten von Migranten und ihren Kindern. Derzeit zu sehen: die schöne Dramödie „The Big Sick“. Fünf Ergänzungen im Film- und Serienformat.
Master of None
Von Aziz Ansari, 2015
Auf Netflix
„Könnten Sie das bitte nochmal sagen – mit indischem Akzent?“ Gelegenheitsschauspieler Dev ist irritiert. Nur weil er indische Wurzeln hat und einen indischen Taxifahrer gibt, soll er zur Karikatur werden? „Ben Kingsley hat Gandhi mit Akzent gespielt und einen Oscar bekommen!“, ermuntert ihn die Casting-Dame. „Ja, aber das war sicher nicht der Oscar für den ,besten indischen Akzent‘“, kontert Dev. Das war's schon mit dem Vorsprechen – draußen warten dreißig Rollenanwärter, die mit einer kleinen Demütigung kein Problem haben.
Solche Szenen gehören zum Alltag eines ethnisch minoritären Kreativarbeiters in New York, und Stand-up-Comedian Aziz Ansari – Autor, Regisseur und Hauptdarsteller der Netflix-Serie „Master of None“ – fängt sie mit unnachahmlichem Humor ein.
Insgesamt deckt die Show ein breites Themenspektrum ab, erzählt von den Wickeln Devs mit den konservativen Eltern (großartig schlecht gespielt von Ansaris Mutter und Vater) sowie den Wehwehchen des urbanen Anfang-dreißig-Daseins. Besonders die Analysen der modernen Dating-Szene und ihrer befremdlichen Eigenheiten zeugen von genauer Beobachtungsgabe. In der zweiten Staffel, die im Mai veröffentlicht wurde, verschlägt es Dev übrigens nach Italien.
Der Pate I, II, III
Francis Ford Coppola, ab 1972
Auf Amazon