Washington hat mit seiner Abkehr vom Multilateralismus und dem Aufkündigen des Handelsabkommens TPP in Asien eine Lücke geschaffen. Peking will diese nun mit einem eigenen Pakt schließen.
Wien. Man werde auch ohne die USA ein Handelsabkommen zustande bringen. Das war an diesem Wochenende die trotzige Kernaussage jener elf Pazifik-Anrainerstaaten, die im Jänner in eine vorübergehende Schockstarre verfallen waren, nachdem US-Präsident Donald Trump für das wichtigste Mitglied des bereits fertigen Handelsabkommens TPP die Kündigung unterzeichnet hatte. Wie berichtet soll das Abkommen nun in Form von CPTPP wieder auferstehen. Beim Gipfel der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft Apec im vietnamesischen Danang wurden am Samstag dabei entscheidende Fortschritte erzielt, verlautbarte Vietnams Handelsminister Tran Tuan Anh.
Es sind vor allem Vietnam und Japan, die versuchen, TPP wieder in Schwung zu bringen, nachdem es von Trump vorübergehend ins Out befördert worden war. Doch auch wenn die Übung gelingen sollte, dürfte der strategische Gedanke hinter dem Abkommen bereits endgültig gescheitert sein. So war TPP ursprünglich nämlich auch als Gegengewicht zum lokalen Hegemon China gedacht und sollte eine stärkere Anbindung der Region an die USA bringen.